Pension Management
21. März 2018
Dax-Pensionswerke erreichen höchsten Ausfinanzierungsgrad seit zehn Jahren
Pensionsvermögen der 30 Unternehmen im Deutschen Aktienindex umfasst nun knapp 260 Milliarden Euro. Pensionsverpflichtungen unter der Rechnungslegungsnorm IAS zinsbedingt gesunken.
Die Pensionsvermögen der Dax-Unternehmen sind im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent auf 258 Milliarden Euro (2016: 250 Milliarden Euro) gestiegen. Der Zuwachs ist nach Einschätzung der Berater von Willis Towers Watson auf gute Erträge beim Planvermögen sowie hohe Dotierungen der Unternehmen in ihre Pensionswerke zurückzuführen, wie der Studie „DAX Pensionswerke 2017“ zu entnehmen ist. Der Untersuchung zufolge sind die Dotierungen von 10,6 Milliarden auf 13,1 Milliarden Euro gestiegen.
Die Pensionsverpflichtungen wiederum sind binnen Jahresfrist um 4,1 Prozent auf 381 Milliarden Euro (2016: 397 Milliarden Euro) gesunken. Der leichte Anstieg des IAS-Rechnungszinses auf 1,9 Prozent erkläre zum Teil den Rückgang der Verpflichtungen. Die Effekte aus dem höheren Pensionsvermögen und den rückläufigen Pensionsverpflichtungen sorgen dafür, dass der sogenannte spezifische Ausfinanzierungsgrad 2017 im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte auf 68 Prozent angestiegen ist. Das sei der höchste Stand seit zehn Jahren. „Der leicht gestiegene Rechnungszins stellt eine Entlastung für Unternehmen dar, wenngleich auch auf niedrigem Niveau“, erläutert Dr. Thomas Jasper, Leiter Retirement Westeuropa bei Willis Towers Watson. Gleichzeitig gute Erträge des Planvermögens und weitere Dotierungen führen zum Rekordniveau bei der spezifischen Ausfinanzierung. „Seit knapp zwanzig Jahren hat es mit 71 Prozent nur 2007 einen höheren Stand gegeben. Das zeige, dass die Dax-Unternehmen auch in einem volatilen Marktumfeld ihre bAV-Finanzierungsentscheidungen fundiert getroffen hätten und konsequent fortführten.
Die Studie basiert auf den Geschäftsberichten der Dax-Unternehmen, einschließlich der Angaben im Anhang zu den Pensionsverpflichtungen sowie weiterer öffentlich zugänglicher Daten. Per 20. März 2018 hatten 25 Indexmitglieder ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 vorgelegt. Bei BMW, Continental, der Commerzbank, Heidelberg Cement und Fresenius Medical Care, deren aktuelle Daten noch nicht veröffentlicht sind, hat Willis Towers Watson die Vorjahreswerte berücksichtigt und damit Hochrechnungen durchgeführt. Die der Auswertung zugrunde liegende Willis-Towers-Watson-Datenbank ermöglicht Vergleiche bis ins Jahr 1999.
portfolio institutionell 20.03.2018/Tobias Bürger
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