Asset Management
24. Oktober 2023

18 Billionen Dollar weniger

Assets der weltweit 500 größten Vermögensmanager schrumpfen in 2022 um 13,7 Prozent auf insgesamt 113,7 Billionen US-Dollar. Größter Rückgang seit Finanzkrise, Europa verliert am stärksten.

2022 war ein herausforderndes Jahr für die Vermögensmanager. Wie hoch das Minus ausfiel, zeigt jetzt eine weltweite Studie. Wie das Thinking Ahead Institute des Consultant WTW zusammen mit Pensions & Investments ermittelt hat, belief sich das gesamte verwaltete Vermögen (AuM) der 500 größten Vermögensmanager der Welt per Ende 2022 auf 113,7 Billionen US-Dollar. Dies entspricht einem Rückgang von 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr (2021: 131,7 Billionen US-Dollar) und ist der erste signifikante Rückgang der Vermögenswerte seit der globalen Finanzkrise 2008.

Zehn deutsche Namen unter den Top 200

Die Studie enthält auch ein Ranking der weltweit größten 500 Vermögenmanager. Die Liste führen nach wie vor Blackrock und die Vanguard Group an, gefolgt von Fidelity Investments, der von Rang vier auf Rang drei vorgerückt ist. Von den Top 20 sind mehr als die Hälfte (zwölf) unabhängige Vermögensverwalter, gefolgt von Banken (sechs) und versicherungseigene Manager (zwei).

Auch einige Versicherungsgruppen, Asset Manager und Banken aus Deutschland finden sich auf der Liste, allen voran die Allianz Group auf Platz sieben mit in US-Dollar angegebenen 2,28 Billionen. Die Deutsche Bank folgt auf Platz 29, sowie unter den ersten hundert Vermögensmanagern finden sich auch die Union Investment (59), die LBBW (64), die Meag (71) und die Deka-Bankengruppe (83). Die Helaba landet auf Platz 123 und unter die größten 200 Verwalter schafft es auch die Talanx Gruppe (Platz 146), die Bayerische Landesbank kommt auf Platz 163 und die Signal Iduna Gruppe auf Platz 169.

Japan mit geringstem Rückgang

Ein weiteres Ergebnis der Studie: unter den europäischen Managern fällt der Vermögensrückgang größer aus als bei ihren US-basierten Kollegen: Während die nordamerikanischen Vermögensverwalter einen Rückgang von 14,2 Prozent verzeichneten, fällt der Rückgang in Europa (einschließlich Großbritannien) mit minus 16,8 Prozent deutlich stärker aus. Vorne liegt Japan: Die japanischen Vermögensverwalter unter den weltweit größten 500 schnitten mit einem Vermögensrückgang von 5,5 Prozent deutlich besser ab als der Durchschnitt.

Die Studie zeigt auch, dass sich die Zunahme der passiv verwalteten Vermögen bei den größten Vermögensmanagern fortsetzt. Die Investitionen in passiv verwaltete Fonds machen im Jahr 2022 rund 35 Prozent des Gesamtvolumens aus, vier Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Alternatives steigen auf sieben Prozent

Bei den Anlageklassen führte der Rückgang an den Aktien- und Anleihemärkten zu einer leichten Verschiebung der Gewichtungen, wobei die alternativen Anlagen auf 7,1 Prozent des verwalteten Vermögens anstiegen. Die Marktrückgänge führten dazu, dass die kombinierte Aktien- und Rentenallokation um 2,4 Prozentpunkte zurückging – und das von einem sehr stabilen Anteil von 79 bis 80 Prozent in den vergangenen zehn Jahren.

Sehr große Manager verlieren stärker

Die Rückgänge bei Aktien und Anleihen wirkten sich auch auf den Konsolidierungsgrad innerhalb der 20 größten Manager aus. Der Anteil der Top-20-Firmen am Gesamtvermögen sank von 45,2 Prozent im Jahr 2021 auf 44,2 Prozent im Jahr 2022. Ihr Gesamtvermögen sank im Vergleich zum Vorjahr auf 50,3 Billionen US-Dollar.

Sehr große Manager waren also überproportional von den Rückgängen betroffen, was laut dem Thinking Ahead Institute daran liegt, dass es ihnen schwerer fällt, ein überdurchschnittliches Engagement in weniger liquiden Anlageklassen zu haben. So sinkt Blackrocks Gesamtvermögen von über zehn Billionen US-Dollar auf knapp über acht Billionen US-Dollar Ende 2022. Die Vanguard Group (rund 7,3 Billionen US-Dollar) liegt immer noch deutlich vor Fidelity Investments und State Street Global, die auf den Plätzen drei und vier rangieren, und deren Vermögen jeweils auf unter vier Billionen US-Dollar gesunken ist.

Wer einen Blick auf die vollständige Studie werfen möchte, findet hier einen Link zum Download der Studie. Das Top-500-Ranking finden Interessierte ab Seite 45.

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