VFPK vergleicht Generationenkapital mit Hedgefonds
Verband der Firmenpensionskassen äußert sich kritisch zum Rentenniveaustabilisierungs- und Generationenkapitalgesetz. Vorstandschef Aden fühlt sich erinnert an die Strategien eines aggressiven Hedgefonds.
Der Verband der Firmenpensionskassen (VFPK) äußert Bedenken gegen das geplante Generationenkapital. Grundsätzlich befürwortet der Verband mit Sitz in Berlin die Stärkung der Altersvorsorge durch zusätzliche Kapitaldeckung und Investitionen in Sachwerte. Zugleich sieht er den im Rentenniveaustabilisierungs- und Generationenkapitalgesetz vorgeschlagenen Weg kritisch. Die Kritik konzentriert sich auf den Plan, die Investments vollständig durch Fremdkapital zu finanzieren. Die Experten stufen das als hochspekulativ und riskant ein.
„Das Modell der Bundesregierung erinnert stark an die Strategien eines aggressiven Hedgefonds“ sagt Dr. Helmut Aden, Vorstandsvorsitzender des VFPK, mit Blick auf die Finanzierungspläne und fährt fort: „Bekanntermaßen ist jedoch das Risiko schuldenfinanzierter Kapitalanlagen erheblich und steht nicht im Einklang mit unserem Verständnis von verantwortungsvoller Finanzierung eines Generationenkapitals.“
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatten Anfang März 2024 im Zusammenhang mit dem Rentenpaket II Eckpunkte der geplanten kapitalgedeckten Säule zur Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung vorgestellt. Die öffentlich-rechtliche Stiftung soll vom Staat neben Beteiligungen auch Darlehen erhalten, die dieser wiederum über die Aufnahme von Krediten finanziert.
Rolle des Staates als Unternehmer und Aktieninvestor: VFPK ist skeptisch
Des Weiteren sieht der Verband die Rolle des Staates als Unternehmer sowie Aktieninvestor äußerst skeptisch. Für eine erfolgreiche Umsetzung müsste der Staat nicht nur die notwendige Infrastruktur und Expertise bereitstellen, sondern auch das Risiko politisch beeinflusster Auflagen tragen, die das Rendite-Risikoprofil potenziell negativ beeinflussen könnten, heißt es im Statement des VFPK.
Der Verband unterstreicht die Notwendigkeit, den Anteil der Kapitaldeckung in der deutschen Altersvorsorge zu erhöhen, betont jedoch, dass dies nicht durch Finanzgeschäfte in der ersten Säule der Sozialversicherung erreicht werden sollte. Stattdessen plädiert der Verband der Firmenpensionskassen dafür, die zweite Säule der betrieblichen Altersversorgung, in der die Rolle des Kapitalanlagemanagers bereits professionell ausgeübt werde, weiter zu stärken.
Mittels der vorgeschlagenen Gesetzesinitiative möchte die Bundesregierung das Rentenniveau stabilisieren und ein sogenanntes „Generationenkapital“ für die gesetzliche Rentenversicherung aufbauen. Damit soll das Rentenniveau langfristig bei 48 Prozent fixiert werden. Der VFPK hingegen sieht diese Maßnahme angesichts der bereits bestehenden hohen Bundeszuschüsse zur Rentenfinanzierung kritisch und lehnt die dauerhafte Festschreibung des Rentenniveaus auf 48 Prozent ohne weitere Maßnahmen ab.
Deutsche Großanleger, Asset Manager und Analysten begrüßen hingegen die Pläne der Bundesregierung für den Aufbau des sogenannten Generationenkapitals. Das zeigte eine „Monatsumfrage“ der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) unter ihren 1.400 Mitgliedern. Aber auch sie sehen Handlungsbedarf beim Aufbau des Kapitalstocks.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Generationenkapital
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