Versicherungskammer erwirbt Anteil an Amprion
Der Konzern Versicherungskammer erwirbt einen Anteil an der M 31 Beteiligungsgesellschaft und ist damit indirekt an der Amprion GmbH beteiligt. Amprion betreibt eines der großen Übertragungsnetze in Deutschland.
Die Versicherungskammer hat von der Pensionskasse Degussa einen Anteil an der M 31 Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. Energie KG (M 31) erworben und damit einen indirekten Anteil von 2,1 Prozent an der Amprion GmbH (Amprion). M 31 hält 74,9 Prozent der Anteile des Übertragungsnetzbetreibers, die RWE AG 25,1 Prozent.
Amprion ist neben Transnet-BW, 50 Hertz und Tennet einer der vier großen Übertragungsnetzbetreiber in Deutschland. Das Netz mit einer Länge von 11.000 Kilometern sei ein zentrales Element der gesamteuropäischen Stromnetzinfrastruktur. Zum Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Die Versicherungskammer war zuvor nicht an M 31 beteiligt. Dem Vernehmen nach hat die Pensionskasse Degussa nicht ihren kompletten Anteil an der Beteiligungsgesellschaft an die Münchner übertragen.*
Fest steht ferner, dass mit dem finanziellen Engagement der Versicherungskammer erhebliche Folgeinvestitionen verbunden sind. Amprion plant bis zum Jahr 2028 rund 27,5 Milliarden Euro in den Aus- und Umbau des Übertragungsnetzes zu investieren. Aus dem Netzentwicklungsplan der Bundesregierung, der für alle vier großen Übertragungsnetzbetreiber und die gesamte deutsche Energiewirtschaft gilt und das zentrale Instrument für die Netzplanung darstellt, ergeben sich den Angaben zufolge außerdem bedeutende weitere Investitionsbedarfe für die Folgejahre.
Versicherungskammer will Kapital zuführen
Die Versicherungskammer habe sich verpflichtet, das weitere Wachstum der Amprion zu unterstützen, heißt es in einer Mitteilung. Den Angaben zufolge übernimmt sie neben den direkten Anteilen auch die auf den Anteil entfallenden Eigenkapitalzuführungen der Pensionskasse Degussa für die Jahre 2024 und 2025. Dieser strategische Schritt unterstreiche die Intention der Versicherungskammer, ihr Engagement im deutschen Energiesektor weiter auszubauen und die Zukunft der europäischen Energieinfrastruktur aktiv mitzugestalten, heißt es.
Andreas Kolb, Finanzvorstand Konzern Versicherungskammer, kommentiert: „Wir freuen uns und sind stolz, mit unserem Investment in Amprion die deutsche Energiewende weiter voranzutreiben. Als Eckpfeiler der deutschen Energieinfrastruktur ist sie für die Versorgungssicherheit von Industrie- sowie Endkundinnen und -kunden von maßgeblicher Bedeutung.“ Barbara Wefers, Vorstandsvorsitzende Pensionskasse Degussa, äußert sich so: „Wir freuen uns, mit der Versicherungskammer einen neuen langfristigen Partner für die Weiterentwicklung der Amprion gefunden zu haben.“
Amprion geht zurück auf die Ausgründung des Übertragungsnetz-Bereiches aus dem Energiekonzern RWE zu Beginn dieses Jahrtausends. Am 14. Juli 2011 kam es zum Einstieg von Finanzinvestoren. Damals erwarb ein Infrastrukturfonds der Commerzbank-Tochter Commerz Real AG 74,9 Prozent der Amprion-Anteile. Die Commerzbank hatte damals die Strukturierung durchgeführt.
Der Konzern Versicherungskammer umfasst elf Versicherungsunternehmen. Die Versicherungskammer Bayern ist eines von ihnen.
Lesetipp: Die Beteiligung des Südwest-Konsortiums am Netzbetreiber Transnet-BW im vergangenen Jahr gilt als eine der größten M&A-Transaktionen unter Führung eines institutionellen Investors überhaupt in Deutschland. Hier erfahren Sie, wie es dazu kam.
* Aktualisierte Version vom 2. September 2024 mit zusätzlichen Informationen.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Energieversorger | Energiewende | Infrastruktur
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