Versicherungen
21. Februar 2018
Versicherer nutzen BRSG
Talanx und Zurich gründen „Die Deutsche Betriebsrente“.
Das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) erweist sich als Steilvorlage für Versicherungen. Anfang dieser Woche gaben Talanx Deutschland und Zurich Gruppe Deutschland bekannt, eine Konsortiallösung im Sozialpartnermodell anbieten zu wollen und eine entsprechende Kooperation zu planen. Das geplante Konsortium soll den Namen „Die Deutsche Betriebsrente“ tragen. Die Genehmigung der Kartellbehörde steht noch aus.
Dr. Jan Wicke, Vorstandsvorsitzender von Talanx Deutschland, wird in der Pressemitteilung folgendermaßen zitiert: „Wir wollen Arbeitnehmern, Arbeitgebern und den Tarifpartnern eine kostengünstige, renditestarke und damit besonders effiziente Altersversorgung bieten.“ Dr. Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland, ergänzt: „Wir begrüßen das Betriebsrentenstärkungsgesetz, weil es einen strukturellen Beitrag für die finanzielle Absicherung der Bürger im Alter leisten wird. Diese Reform und unser Vorhaben ‚Die Deutsche Betriebsrente‘ adressieren unmittelbar die Bedürfnisse der Bürger in unserem Land, mit einer betrieblichen Altersvorsorge die gesetzliche Rente zu ergänzen und so ein würdevolles Auskommen im Alter zu sichern. Unser Konsortium soll als starker Partner für Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände höchst innovative und attraktive Vorsorgelösungen zum Wohle der Arbeitnehmer anbieten und liefern.“
„Die Deutsche Betriebsrente“ plant eine Zielrentenlösung auf Basis des kapitalmarktbasierten Pensionsfonds. Das Modell würde den Sozialpartnern nach Ansicht von Talanx und Zurich vielfältige Chancen bieten: Arbeitnehmer könnten von besonders attraktiven Renditechancen profitieren. Arbeitgeber würden durch eine einfache und flexible Handhabung in der Abwicklung der betrieblichen Altersvorsorge entlastet. Starten soll „Die Deutsche Betriebsrente" im ersten Halbjahr 2018.
Versicherungsvereine kooperieren im „Rentenwerk“
Bereits im Juni 2017 gaben fünf Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit eine ähnliche Kooperation unter dem Namen „Das Rentenwerk“ bekannt. Die Lebensversicherer von Barmenia, Debeka, Gothaer, Huk-Coburg und Die Stuttgarter nahmen den Beschluss des Bundestags zur Reform der Betriebsrente zum Anlass, eine flexible Betriebsrente anzubieten, die Arbeitgeber und Gewerkschaften an ihre Bedürfnisse anpassen können.
Das BRSG ist am 1. Januar 2018 in Kraft getreten und zielt darauf ab, die Betriebsrente insbesondere auch in kleinen und mittleren Unternehmen weiter zu verbreiten. Auch für Beschäftigte mit geringem Einkommen soll ein Anreiz zur zusätzlichen Altersvorsorge geschaffen werden. Wichtige Komponente des BRSG ist die reine Beitragszusage. Wesensmerkmal der reinen Beitragszusage ist, dass den Versorgungsberechtigten keine Garantien oder Mindestleistungen versprochen werden dürfen. Durch das Garantieverbot werden die Anlagemöglichkeiten der Versorgungsträger erweitert und damit die Renditechancen für die Versorgungsberechtigten gesteigert. Das Anlagerisiko liegt jedoch beim Arbeitnehmer.
portfolio institutionell 20.02.2018/Patrick Eisele
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