Verschlechterte wirtschaftliche Lage Hauptrisiko für PE
Pitchbook: Auch verschlechterte Finanzierungsbedingungen Hemmschuh. Mehr Eigenkapitaleinsatz erwartet.
Der Datenprovider Pitchbook erwartet, dass es durch den Aktieneinbruch auch einen geringen Effekt auf Private Equity geben könne. Deutlich größer seien die Risiken jedoch durch eine allgemein verschlechterte wirtschaftliche Lage, wie Pitchbook in einer Analyse schreibt: „Ein Rückgang der Aktienkurse kann sich je nach dem zugrunde liegenden Treiber dieser Bewegung auf die PE auswirken oder auch nicht, aber ein Rückgang der Gewinnprofile dieser Unternehmen stellt sicherlich ein Risiko für die PE dar, da die Portfoliounternehmen nicht gegen den negativen wirtschaftlichen Druck immun sind, dem die öffentlichen Unternehmen ausgesetzt sind.“ Im Weiteren analysiert Pitchbook, dass sich die Finanzierungsbedingungen verschlechtert haben, wobei die Analysten den Leveraged-Loan-Markt als Proxy heranziehen. Das neu emittierte Volumen ist gegenüber Ende Januar von 81 Milliarden Dollar bis Anfang März um 99 Prozent eingebrochen. Dadurch werden Private-Equity-Firmen voraussichtlich gezwungen sein, Deals mit höheren Eigenkapitalanteilen zu stemmen. Andererseits ergäben sich Chancen für Private-Debt-Strategien, speziell im Bereich distressed and special situations.
Druck auf Private-Equity-Returns käme so von zwei Seiten: Schwächere Gewinn- und Cashflowprofile von Portfoliounternehmen, während verschlechterte Finanzierungsbedingungen für höhere Kapitalkosten und einem höheren Eigenkapitaleinsatz sorgen werde. Auch private Märkte sind so, trotz allgemein vortrefflicher Kapitalausstattung der Private-Equity-Unternehmen, nicht vor den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Epidemie geschützt. Historisch zeigte sich, dass Vintagejahre vor einem Downturn schlechtere Performance lieferten – die besten Jahre haben Fonds, die auf dem Tiefpunkt des Downturns oder zu Beginn der Erholung investieren.
Autoren: Tim BüttnerSchlagworte: Private Debt | Private Equity
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