Unterallokation bei Co-Investments, Überallokation zu GPs
Laut Private-Markets-Umfrage von GSAM wünschen sich LPs engere Beziehungen zu GPs. Reduktionspläne für Immobilien.
Wie auch bei anderen Kapitalmarktverwerfungen in der Historie sorgte auch der Zinsanstieg im vergangenen Jahr für einen interessanten Effekt: Institutionelle Investoren erreichten quasi über Nacht ihre Allokationsziele für alternative Assets. Laut einer aktuellen Private-Markets-Umfrage von Goldman Sachs im Zeitraum Juni/Juli 2023 unter 166 Limited Partnern über unterschiedliche Privatmarktstrategien hinweg, sehen sich die Investoren jedoch aktuell als unterallokiert.
Zu viel Immobilien, Growth und Buyouts
Ein Großteil will die alternative Allokation sogar erhöhen. Eine Ausnahme stellen bezüglich der Segmente Buyouts dar: Hier gaben 27 Prozent eine Überallokation an, allerdings auch 26 Prozent eine Unterallokation. Wie die Umfrage weiter ergab, sind Immobilien das Segment, in dem LPs ihre Allokation am ehesten reduzieren werden (28 Prozent), gefolgt von Growth (16 Prozent) und Buyouts (15 Prozent).
Dagegen wurden die größten Unterallokationen für Co-Investitionen, Opportunistische und Distressed-Strategien, Infrastruktur und Venture Capital wahrgenommen. „Die größte Unterallokation von LPs besteht weiterhin in Bezug auf Strategien mit differenzierten Zugangspunkten zu Privatmärkten, insbesondere in den Bereichen Secondaries, opportunistische Anlagen und Infrastruktur“, so Francis Idehen, US Head of Alternative Multi-Strategy Solutions bei Goldman Sachs Asset Management. „Das größte Interesse allerdings fokussiert sich auf Co-Investitionsmöglichkeiten. Dies spiegelt den zunehmenden Wunsch von Investoren nach engeren Beziehungen mit einer kleineren Auswahl bevorzugter Fondsmanager wider.“ Der Trend geht hin zu weniger Neukapitalzusagen (36 Prozent der Befragten) und einem stärkeren Fokus auf bestehenden Beziehungen (32 Prozent). Während 23 Prozent der LPs ihre Neukapitalzusagen deutlich reduzieren, setzen sie nur vier Prozent komplett aus.
„Ein Anstieg des Anteils von Secondaries und Co-Investitionen bei Investoren, teilweise über ein Jahrzehnt oder länger hinweg aufgebaut, ist eine natürliche Entwicklung an den Privatmärkten“, erklärt Michael Brandmeyer, Partner und Co-Head External Investment Group (XIG) von Goldman Sachs Asset Management. „Immer mehr erfahrene LPs verfügen mittlerweile über die Ressourcen und die Expertise, um diese Komponenten ihrem Alternatives Mix hinzuzufügen.“
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Alternative Anlagen
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