Über 25.000 Stiftungen in Deutschland
Zahl der Stiftungen nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Inflation bereitet Sorge.
Der Stiftungssektor wächst. Im Jahr 2022 sind 693 neue Stiftungen gegründet worden. Damit steigt die Zahl der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts auf 25.254. Für den Stiftungssektor in Deutschland bedeuten die Neugründungen einen Zuwachs um 2,5 Prozent (2021: 3,2 Prozent). Diese Zahlen veröffentlichte heute der Bundesverband Deutscher Stiftungen. Das Wachstum des Stiftungssektors verläuft sehr kontinuierlich. Waren es im Jahr 2000 noch knapp 10.000 Stiftungen, zählte man 2010 bereits 18.000 Stiftungen.
Kirsten Hommelhoff, Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, sagt: „Als Bundesverband Deutscher Stiftungen freuen wir uns sehr, dass der Stiftungssektor in Deutschland kontinuierlich weiterwächst und erstmals die Marke von 25.000 Stiftungen geknackt hat.”
Anstieg bei steuerpflichtigen Stiftungen
Die meisten Stiftungen gibt es in Nordrhein-Westfalen (4.885). Bayern ist mit 4.418 Stiftungen auf Platz 2 und Baden-Württemberg mit 3.665 Stiftungen auf Platz 3. Etwa 90 Prozent der rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts sind laut Datenbank des Bundesverbandes steuerbegünstigt. Steuerbegünstigt sind alle gemeinnützigen Stiftungen, während zum Feld steuerpflichtiger Stiftungen beispielsweise unternehmensverbundene Stiftungen gehören. Sie sind zwar nicht gemeinnützig, können jedoch gemeinwohlorientiert sein. Gerade bei den steuerpflichtigen Stiftungen habe es in den vergangenen Jahren einen überdurchschnittlichen Anstieg gegeben. Von den 693 Neugründungen 2022 sind 384 steuerbegünstigt und 309 steuerpflichtig.
Nur wenige Stiftungen mit größerem Anlagevolumen
Während die Zahl der Neugründungen recht gleichmäßig verläuft, verteilt sich das Kapital der Stiftungen sehr ungleichmäßig. So werden 80 Prozent der Stiftungen mit weniger als einer Million Euro an Kapital errichtet. Nur knapp acht Prozent der Stiftungen weisen ein Stiftungskapital von zehn Millionen Euro und mehr auf.
Wie aus einer im März und April durchgeführten Stiftungsbefragung hervorgeht, macht derzeit der reale Kapitalerhalt Sorge. Für fast drei Viertel der Stiftungen stelle die steigende Inflation eine große Herausforderung dar. Eine weitere Unwägbarkeit sind Personalsorgen: Rund 43 Prozent haben Schwierigkeiten, eine geeignete Nachfolge für den Stiftungsvorstand zu finden.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Stiftung | Strategische Asset Allocation (SAA)
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