Streuung reduziert Volatilität
Golding ermittelt deutlichen Diversifikationseffekt von Dachfonds. Bei FoFs kaum Verlustrisiken.
Investoren ist sehr geläufig, dass Diversifikation die Volatilität senkt. Um die Erkenntnis aber, wie groß dieser Effekt bei alternativen Anlagen genau ist, hat sich nun Golding Capital Partners verdient gemacht. Zur Quantifizierung hat die Dachfonds-Branchengröße auf Grundlage von über 100.000 Datenpunkten aus dem Zeitraum 2000 bis 2021 die Performance ermittelt. „Sowohl kurz- als auch langfristig trägt eine – zumal mehrdimensionale – Streuung markant zur Stabilisierung von Portfolios und der Verstetigung von Cashflows bei“, sagt Dr. Matthias Reicherter, Managing Partner und CIO von Golding. Dies gelte neben Buyouts grundsätzlich auch für Infrastruktur und Private Credit.
Der positive Diversifizierungseffekt für die Volatilität der Erträge zeigt sich am deutlichsten in der Asset-Klasse Buyout. In der kurzfristigen Betrachtung ergibt sich gemessen an der Standardabweichung der Quartalsrenditen für Direktinvestments in Portfoliounternehmen ein Wert von 72 Prozent, verglichen mit 26 Prozent auf Einzelfonds-Ebene (Zielfonds) und nur fünf Prozent bei Dachfonds. Dies entspricht einer Reduzierung der Volatilität um 93 Prozent. Für die Asset-Klassen Infrastruktur und Private Credit ist die Datenhistorie zwar etwas jünger, dennoch beträgt dieser Reduktionseffekt auch hier etwa 90 Prozent.
FoF bleiben im schwarzen Bereich
Besonders interessant ist für Anleger aber, dass es statistisch kaum möglich ist, mit Dachfonds Geld zu verlieren. Wie Golding ermittelte, erwiesen sich in fünf Prozent der beobachteten Fälle Investitionen in Portfoliounternehmen de facto als Totalverluste. Hingegen erwirtschafteten die schlechtesten fünf Prozent der Dachfonds immerhin noch eine positive Kapitalvervielfachung von bis zu 1,15. Somit zeigt sich aus der historischen Perspektive, dass Verlustrisiken für Dachfonds-Investitionen im Bereich Buyout – sofern Investoren entsprechend langfristig planen (können) – nahezu nicht vorhanden sind.
In der Regulatorik wird der Nutzen der Diversifikation aber noch nicht ausreichend gewürdigt. „Der Verordnungsgeber sollte gerade im Fall von CRR III die aktuellen Reformvorschläge noch einmal anpassen. Banken und Sparkassen sollten für breit gestreute Dachfonds mit ihrem erwiesenermaßen stabilen Risiko-Rendite-Profil nicht dieselben hohen Eigenkapitalhinterlegungsquoten beachten müssen wie für deutlich volatilere Einzel(fonds)-Investments. Diese Gleichbehandlung negiert die Unterschiede im Risikoprofil und könnte damit Institute sogar zu deutlich riskanteren Investments verleiten. Das angestrebte Ziel besonders resilienter Bankbilanzen würde so konterkariert“, ergänzt Christian Schnabel, Managing Director von Golding. Das Kürzel CRR steht für die Capital Requirements Regulation.
Autoren: Patrick Eisele
Schlagworte: Dachfonds | Private Equity
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