Pensionskassen
24. August 2020

Steuerberater-Versicherung senkt Garantieverzinsung

Änderung der Kapitalanlagestrategie notwendig. Widerspruch gegen Bafin-Widerruf.

Die Deutsche Steuerberater-Versicherung kürzt die Garantieverzinsung. Im Zuge der nötigen Sanierung mussten 2.904 versicherte Rentner und 3.197 Anwärter in den Tarifen „Alter Tarif“, „Tarif 2000“ sowie „Tarif 2000 plus“ Einschnitte in ihrer Altersvorsorge hinnehmen. Die Garantieverzinsung in diesen Tarifen wurde für die nächsten 20 Jahre auf 2,25 Prozent abgesenkt. Bisher lag die Verzinsung bei 3,5 Prozent, vier Prozent beziehungsweise 3,25 Prozent. Dies teilte die Deutsche Steuerberater-Versicherung in der vergangenen Woche mit.

Ebenfalls teilte die Altersvorsorge-Einrichtung der Steuerberater mit, dass das anhaltende Niedrigzinsumfeld die Deutsche Steuerberater-Versicherung auch weiterhin vor große Herausforderungen stellt. Die erforderliche Liquidität für die Leistungszahlungen sei jedoch jederzeit gegeben gewesen.

Die Nettoverzinsung erhöhte sich im Geschäftsjahr 2019 gegenüber dem Vorjahr (3,16 Prozent) auf 3,76 Prozent. Da die Neuanlagen der Kapitalanlagen nur zu niedrigeren Zinsen erfolgen können, ist die laufende Nettoverzinsung auf 2,67 Prozent (im Vorjahr 2,77 Prozent) gesunken. Damit die nach dem Sanierungskonzept notwendige Verzinsung auf einem Niveau von durchschnittlich 2,25 Prozent per annum erzielt werden kann, sei eine Veränderung der Kapitalanlagestrategie notwendig. Dafür muss die Deutsche Steuerberater-Versicherung mehr in risikoreichere Anlagen investieren. Mangels Eigenmittel kann dies jedoch nur in engen Grenzen erfolgen, da die Risikotragfähigkeit stark eingeschränkt ist.

Zudem teilte die Deutsche Steuerberater-Versicherung mit, dass die Vertreterversammlung beschlossen hat, Widerspruch gegen den Widerruf der Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb einzulegen. Die Bafin hatte zuvor die Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb widerrufen.

Sparkassen Pensionskasse braucht EK

Vor kurzem war zudem bekannt geworden, dass Versicherer aus dem Sparkassenlager und die Deka zusammen 280 Millionen Euro aufbringen müssen, um die Sparkassen Pensionskasse zu stützen. Laut dem Verband der öffentlichen Versicherer befindet sich die Umsetzung der Maßnahmen zur Stärkung von Eigenkapital und Risikotragfähigkeit der Sparkassen Pensionskasse AG in der entscheidenden Phase.

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