Traditionelle Anlagen
17. Januar 2024

Spezialfonds: Nettoneugeschäft weiterhin extrem schwach

Spezialfonds von AV-Einrichtungen kommen im dritten Quartal 2023 immerhin auf eine Milliarde Euro an Nettomittelzuflüssen. Spezialfonds von Versicherern verzeichnen Abflüsse von rund 700 ­Millionen Euro.

Bei den beiden größten Anteilseignergruppen am Spezialfondsmarkt, den Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungen, ist das Nettomittelaufkommen im vergangenen Jahr eingebrochen. Nach Angaben von Kommalpha verfehlen beide Investorenkategorien zusammengenommen ihr entsprechendes Vorjahresniveau um 36 Milliarden Euro.

Wie das Beratungsunternehmen in seiner Publikation „Spezialfondsmarkt Quarterly“ erläutert, summierte sich das Nettomittelaufkommen in Spezialfonds von Altersvorsorge­einrichtungen im dritten Quartal 2023 immerhin auf eine ­Milliarde Euro. Bei Versicherungen hingegen waren die Netto-Cashflows im selben Zeitraum negativ. Ihre Spezialfonds mussten rund 700 Millionen Euro Nettomittelabflüsse verkraften, so Kommalpha. Die jüngste und inzwischen 13. ­Ausgabe des „Spezialfondsmarkt Quarterly“ analysiert Daten der Deutschen Bundesbank für den Stichtag 30. September 2023.

Großanleger ziehen Gelder aus Mandaten ab

Mit den neuen Zahlen bestätigte sich der Trend der Vormonate. AV-Einrichtungen haben im Zeitraum Januar bis September 2023 netto 840 Millionen Euro aus ihren Mandaten abgezogen. Sie ­liegen rund 20 Milliarden Euro unter ihrem entsprechenden Vergleichswert aus dem Jahr 2022. Versicherungen weisen indessen ein Netto­mittelaufkommen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro per Ende des dritten Quartals 2023 auf, was knapp 16 Milliarden Euro unter ­ihrem entsprechenden Vorjahreswert liegt.

Ist die Spezialfond­s­party bei diesen beiden verbindlichkeitsorientierten Investoren­kategorien vorbei und die demographische Bombe zündet bereits eher als prognostiziert?, fragt sich Clemens Schuerhoff, Vorstand der Kommalpha AG. Möglicherweise handelt es sich auch nur um eine temporäre Schwächephase, die sich in Allokationen und Liquiditätszuführung außerhalb des Spezialfondsmantels begründet. „­Eine Antwort darauf zu finden ist sehr schwer und unsere Tendenz geht in Richtung des zweiten Grundes, allerdings mit beginnenden Einflüssen aus dem erstgenannten Sachverhalt“, erläutert Schuerhoff weiter.

Das Jahr 2023 ist insgesamt in Bezug auf das Nettomittelaufkommen in Spezialfonds historisch schwach, wie Kommalpha feststellt. Seitens institutioneller Investoren wurden per Ende des dritten Quartals 2023 lediglich 31 Milliarden Euro netto in Spezialfondsmandate dotiert. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres betrug ­dieser Wert 61 Milliarden Euro, somit hat sich das Nettomittel­aufkommen im Jahresvergleich fast halbiert.

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