Traditionelle Anlagen
28. Oktober 2020

Refinitiv: Schwierige Zeit für europäische Fondsindustrie

In 2020 297 Milliarden Euro an Nettozuflüssen. Blackrock bei Nettoumsatz mit Abstand vorne.

In seinem vierteljährlichen Bericht zur europäischen Fondsindustrie schreibt Refinitiv einem schwierigen Jahr 2020 für die europäischen Fonds. Die Gesamtfondsströme für Investmentfonds und ETFs in Europa beliefen sich in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 auf geschätzte Nettozuflüsse in Höhe von 297,1 Milliarden Euro. Geldmarktfonds (plus 211,3 Millliarden Euro) waren im bisherigen Verlauf des Jahres 2020 der insgesamt umsatzstärkste Einzelanlagetyp. Zugleich waren globale Aktienfonds mit plus 62,8 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 der umsatzstärkste Sektor unter den langfristigen Fonds. Blackrock war mit einem Nettoumsatz von 68,3 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten des Jahres 2020 die umsatzstärkste Fondsgesellschaft insgesamt, vor JP Morgan (plus 56,9 Milliarden Euro) und Goldman Sachs (plus 23,3 Milliarden Euro). Insgesamt wuchs der europäische Fondsmarkt im Lauf des Jahrs nur um drei Fonds an.

„Die Coronavirus-Pandemie traf die europäische Fondsindustrie mit rückläufigen Märkten und geschätzten Nettoabflüssen von 125,9 Milliarden Euro im ersten Quartal 2020“, sagt Detlef Glow, Lipper, Leiter der EMEA-Forschung bei Refinitiv. Dieser Trend habe sich im Laufe des zweiten Quartals umgehkehrt, als Zentralbanken und Regierungen rund um den Globus Programme zur quantitativen Lockerung und wirtschaftliche Hilfspakete starteten, um die durch die Ausbreitung des Coronavirus verursachten wirtschaftlichen Einbrüche und den Stillstand der Volkswirtschaften rund um den Globus abzufedern. „Die ergriffenen Maßnahmen führten zu einer Erholung der Aktienmärkte, begleitet von sinkenden Zinssätzen. Die Rückkehr zu einigermaßen normalen Marktverhältnissen veranlasste die Anleger, sich wieder in Investmentfonds und ETFs einzukaufen. Infolgedessen erfreute sich die europäische Fondsindustrie im Laufe des zweiten und dritten Quartals eines Zuflusses von insgesamt 297,1 Milliarden Euro für das Jahr 2020. Wenn man all dies berücksichtigt, war 2020 – trotz der Zuflüsse – eine schwierige Zeit für die europäische Fondsindustrie.“

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