Private Equity und Infrastruktur weiter am beliebtesten
Preqin-Umfrage zu Alternatives unter 178 weltweiten institutionellen Investoren zeigt, dass insbesondere die Asset-Klasse Private Debt die Erwartungen übertroffen hat. 45 Prozent der befragten Investoren planen hier eine Aufstockung ihrer Investments.
Eine Umfrage unter weltweit 178 institutionellen Investoren zu ihren Alternatives-Anlagen hat ergeben, dass Investoren rund um den Globus in ihrer Allokation ihre Private-Markets-Allokationen erhöhen, um sich gegen die anhaltende Unsicherheit abzusichern. Das ist eines der Ergebnisse des „Investor Outlook: Alternative Assets, H2 2023“ des Private-Markets-Datenspezialisten Preqin. Der Bericht zeigt das Investoren-Sentiment in den folgenden Asset-Klassen: Private Equity, Venture Capital, Private Debt, Hedge Funds, Immobilien, Infrastruktur und Naturkapital-Investments.
Besondere Outperformance zeigte der Umfrage zufolge Private Debt. 90 Prozent der befragten Investoren berichten, dass die Asset-Klasse ihre Performance-Erwartungen im vergangenen Jahr erfüllt oder übertroffen hat. Dieser Trend dürfte Preqin zufolge anhalten – über die Hälfte der Investoren rechnen mit noch besseren Ergebnissen über die kommenden zwölf Monate. 45 Prozent der Investoren wollen ihre Positionen hier demnach aufstocken.
Der Umfrage zufolge sind 81 Prozent der befragten Investoren der Meinung, dass wir uns derzeit in einem Abschwung befinden und uns dem Tiefpunkt des makroökonomischen Umfelds und des Immobilienmarktzyklus nähern. Fast die Hälfte der Befragten glaubt, dass die Performance im kommenden Jahr leiden wird und 16 Prozent wollen ihre Immobilienallokation verringern – das sind doppelt so viele Investoren wie noch im Jahr 2022.
Denominator-Effekt vor allem bei größeren Investoren
Anders in der Gesamtschau. Hier planen derzeit nur fünf Prozent, ihre Privatmarktallokationen in den kommenden zwölf Monaten durch Verkäufe zu verringern – 26 Prozent planen stattdessen eine Erhöhung ihrer Allokationen. Die Umfrage zeigt auch Auswirkungen des sogenannten Denominator-Effekts, der sich insbesondere bei größeren Anlegern mit einem Kapitalanlagevolumen von mehr als 25 Milliarden US-Dollar niederschlage. Unter solchen Großinvestoren erkennen 82 Prozent an, dass der Denominator-Effekt sich auf ihre Alternatives-Allokation im vergangenen Jahr ausgewirkt hat, während insgesamt 74 Prozent der befragten Investoren solche Auswirkungen verneinen.
Der Umfrage zufolge haben rund 80 Prozent der befragten Investoren mindestens eine Asset-Klasse der Alternativen Anlageklassen (inklusive Immobilien) investiert, nur neun Prozent haben in sechs verschiedene Privatmarkt-Asset-Klassen investiert, acht Prozent halten Investments in fünf, während 24 Prozent bislang nur in eine Asset-Klasse investiert haben. Nach Asset-Klassen führt Private Equity die Beliebtheitsliste an, Infrastruktur folgte gleich auf Platz zwei. 63 Prozent der Investoren halten Private-Equity-Anlagen, 34 Prozent planen erneute Kapitalzuflüsse in diese Asset-Klasse in den nächsten zwölf Monaten, 84 Prozent von ihnen planen dies wiederum schon bis Jahresende 2023 umzusetzen.
Private Equity und Venture Capital zu teuer
Und dies, obwohl 53 Prozent der Befragten sagen, dass sie Private Equity derzeit als über- oder zu teuer bewertet ansehen, 25 Prozent glauben sogar, dass die Perfomance im Folgejahr schlechter ausfallen könnte als in den vergangenen zwölf Monaten. In Infrastruktur wollen dagegen in den nächsten zwölf Monaten 41 Prozent der Befragten investieren. Nach Regionen fließt das meiste Kapital in die USA – nach 60 Prozent der Befragten in 2022 sehen 70 Prozent im ersten Halbjahr 2023 hier Chancen. In der Gunst der Investoren gefallen ist dagegen UK-Infrastruktur: Hier sehen nur noch 18 Prozent der Investoren attraktive Investmentchancen gegenüber 30 Prozent in 2022.
Auch Hedgefonds haben in der Gunst der Investoren gewonnen: 60 Prozent von ihnen glauben, dass Hedgefonds entweder ihre Erwartungen in den nächsten zwölf Monaten erfüllen oder sogar übertreffen werden (2022: 53 Prozent). 79 Prozent der Investoren sehen in den USA als Anlageregion die größten Chancen.
Volatile Rohstoffe belasten Natur-Kapital
68 Prozent der Investoren halten zudem ihr Venture-Capital-Portfolio für zu hoch bewertet. Demensprechend planen Investoren hier nur niedrigere Zuflüsse (weniger als 50 Millionen Dollar in den kommenden zwölf Monaten). Zudem sind Investoren bezüglich Naturkapital vorsichtiger geworden angesichts der hohen Volatilität bei Commodities (Schlüsselfaktor für 70 Prozent der Befragten). Nur noch 17 Prozent planen ihre Allokationen hier zu erhöhen (2022: 27 Prozent).
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Alternative Anlagen | Hedgefonds | Infrastruktur | Private Debt | Private Equity | Venture Capital
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