Pensionsfonds sollten Small Caps kaufen
René van Vlerken will mittleren und kleinen niederländischen Unternehmen bessere Chancen auf einen Börsengang geben. Der Chef der Börse Euronext Amsterdam fordert Großanleger dazu auf, mehr Nebenwerte zu kaufen.
Der neue Vorstandschef (CEO) der Börse Euronext Amsterdam, René van Vlerken, fordert die niederländischen Pensionsfonds auf, mehr in Aktien kleinerer börsennotierter Unternehmen in ihrem Heimatland zu investieren. Einem Medienbericht zufolge möchte van Vlerken damit erreichen, dass mittlere und kleine niederländische Firmen bessere Chancen auf einen Börsengang haben und ihnen die Kapitalbeschaffung an der Börse erleichtert werde.
Kapital von niederländischen institutionellen Anlegern und insbesondere von Pensionsfonds sei dafür wichtig, betonte er laut einem zugangsbeschränkten Bericht von IPE. „Der Grund, warum wir in den Niederlanden mit Börsengängen kleinerer Unternehmen oft wenig Erfolg haben, liegt darin, dass sie keine Unterstützung von großen niederländischen Kapitalgebern erhalten“, meint der seit Anfang September amtierenden Börsen-CEO. Aus seiner Erfahrung als bisheriger Head of Listing für die Niederlande, Deutschland sowie Zentral- und Osteuropa bei der Euronext ist van Vlerken überzeugt davon, dass institutionelle Investoren aus dem Ausland die Auffassung vertreten: „Wenn APB nicht investiert, warum sollten wir das tun?“ Andernorts spielten lokale institutionelle Anleger eine Ankerrolle.
ABP zählt zu den führenden institutionellen Investoren weltweit. Mit einem Kapitalanlagebestand von rund 552 Milliarden US-Dollar belegt der niederländische Pensionsfonds im neuen Ranking des Thinking Ahead Institute erneut den fünften Platz hinter Government Pension Investment aus Japan, dem norwegischen Government Pension Fund, National Pension aus Südkorea und Federal Retirement Thrift (USA).
Erfolgreiche Börsengänge in anderen Ländern
Euronext ist ein Börsenverbund mit den Handelsplätzen Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon, Mailand, Oslo und Paris. Der Hauptsitz ist in Amsterdam. „In Ländern wie Frankreich, Italien oder Norwegen waren wir mit unseren Börsen für wachstumsstarke Unternehmen erfolgreich“, stellt van Vlerken fest. Dies basiere ausschließlich auf dem Beitrag lokaler Investoren vor Ort, ist sich der Amsterdamer Börsenchef sicher. Wenn man in den Niederlanden einen erfolgreichen Small- und Mid-Cap-Markt organisieren wolle, „müssen wir uns zunächst auf inländische Institutionen verlassen“, sagte er dem Bericht zufolge. Van Vlerken fügte hinzu, dass niederländische Pensionsfonds bereits mehr als in der Vergangenheit in niederländische Unternehmen investieren, dies jedoch hauptsächlich über Private Equity.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Aktien
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