Offshore-Windpark: Talanx finanziert Eigentümerwechsel per Green Bond
Co-Investoren: VKB und Signal Iduna. Kanadischer Pensionsfonds neuer Eigentümer.
Die Talanx Gruppe finanziert Deutschlands größten Offshore-Windpark. Im Rahmen einer Projektanleihe wurden zwei in der Nordsee liegende Windparks zu einem Projekt zusammengefasst: „Hohe See“ (497 Megawatt) und „Albatros“ (112 Megawatt). Die Parks sind in Betrieb und an das Netz angeschlossen. Wie die Talanx vergangene Woche mitteilte, handelt es sich nach Gode Wind 1 (2015) und Borkum Riffgrund 2 (2017) um das dritte großvolumige Projekt, das von Talanx finanziert und begleitet wird.
Talanx zeichnet 321 Millionen Euro einer Projektanleihe in Höhe von rund 511 Millionen Euro für Investitionen des CPP Investments Boards. CPP Investments ist ein staatlicher kanadischer Pensionsfonds, der gemeinsam mit dem führenden kanadischen Energieunternehmen Enbridge Inc. 49,9 Prozent Anteile am Gesamtprojekt hält. CPP Investments wird von Amsterdam Capital Partners B.V. (Amscap), eine international tätige und auf Offshore-Windenergie-Projekte spezialisierte Finanzberatung, als Financial Advisor begleitet. Mehrheitsgesellschafter des Gesamtparks ist die EnBW Energie Baden-Württemberg AG mit 50,1 Prozent Anteilen. Bevor sich CPP beteiligte, hielt Enbridge 49,9 Prozent an den beiden Windparks.
BBB+ für grüne Projektanleihe
Die Anleihe weist ein BBB+ Rating der Scope Ratings GmbH auf. Zu den Co-Investoren zählen mehrere Versicherungsunternehmen, darunter die Signal Iduna und die Versicherungskammer Bayern. Die Anleihe erfüllt die Green-Bond-Rahmenbedingungen der CPP Investments (Green Bond Framework) und gilt damit offiziell als nachhaltige Anleihe. Insgesamt umfasst das Kapitalanlagevolumen der von Talanx strukturierten Finanzierungen für Offshore-Windparks nun über 1,9 Milliarden Euro.
„Hohe See“ und „Albatros“ liegen westlich von Helgoland. Der Offshore-Park ist zudem eines der letzten Großprojekte, die von den garantierten deutschen Einspeisetarifen im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) profitieren.
„Nach Gode Wind 1 und Borkum Riffgrund 2 beweisen wir mit diesem Offshore-Windkraft-Projekt ein weiteres Mal, dass wir großvolumige und komplexe Transaktionen alternativer Investments beherrschen“, fasst Dr. Peter Brodehser, Head of Infrastructure Investments bei Talanx, das Engagement zusammen. „In CPP Investments und Amscap haben wir zudem Partner gefunden, die über eine ausgesprochene Expertise im Bereich großvolumiger Infrastrukturinvestments verfügen und internationales Renommee genießen. Zudem setzen wir unsere Strategie konsequent fort, den Anteil der Infrastrukturinvestments im Anlageportfolio weiter zu erhöhen und zu diversifizieren.“
Michael van der Heijden, Co-Founder der Amscap, fügt hinzu: „Diese Transaktion stellt einen weiteren Meilenstein in der Finanzierung von Offshore-Windparks dar. Die Nachfrage nach Projektanleihen nimmt stetig zu und diese Transaktion zeigt, dass langfristig orientierte institutionelle Investoren mit traditionellen Bankenlösungen gut mithalten können. Komplexe Projektstrukturen sind kein Hindernis, ein attraktives Finanzierungspaket zu schnüren.“
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Alternative Anlagen | Renewables
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