Norwegischer Ölfonds beteiligt sich am Sony-Center
Einen mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrag investiert der norwegische Ölfonds in das berühmte Sony-Center in Berlin. Auf Portfolioebene fällt die Ikone aber kaum ins Gewicht.
Der norwegische Ölfonds kauft für 677 Millionen Euro einen 50-Prozent-Anteil am Sony-Center in Berlin. Verkäufer der Anteile an dem berühmten Ensemble aus Büro-, Gastronomie- und Unterhaltungsimmobilien sind die Investoren Oxford Properties Group und Madison International Realty.
Haupteigner des Bauensembles am Potsdamer Platz im Berliner Ortsteil Tiergarten, das nun mit rund 1,35 Milliarden Euro bewertet wird, war bislang die Oxford Properties Group. Die Gesellschaft hält künftig, ebenso wie der norwegische Ölfonds, 50 Prozent der Anteile an der Architekturikone.
Deutsche Bahn bleibt wichtiger Mieter
Die beiden Organisationen wollen bei der Bewirtschaftung der Immobilie eng zusammenarbeiten und haben zu diesem Zweck ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Oxford Properties Group fungiert dabei als Asset Manager für die Liegenschaft.
Mit 113.000 m² erstklassiger Büro-, Einzelhandels- und Wohnfläche im Herzen Berlins sei das Sony-Center ein modernes Wahrzeichen und ziehe jährlich mehr als sieben Millionen Besucher an, kommentiert die Oxford Properties Group, die die Immobilie vor fünf Jahren erworben hatte. Anker-Büronutzer sei die Deutsche Bahn. Sie habe eine langfristige Verlängerung unterzeichnet, heißt es.
200 Millionen Euro fließen in den Umbau
Das Sony-Center wurde von 1995 bis 1998 gebaut und im Jahr 2000 eröffnet. Die Baukosten beliefen sich auf 600 Millionen Euro. Die Dachkonstruktion gilt als eine spektakuläre Ingenieurleistung: Ein aufgefächertes Zeltdach aus Stoffbahnen ist mit Zugankern an einem Stahlring befestigt, der auf den umliegenden Gebäuden aufliegt.
Derzeit wird das Bauensemble, in dem sich ursprünglich die Europazentrale des Technologiekonzerns Sony befand, mit großem Aufwand umgestaltet. Im 4. Quartal 2021 hatte Oxford ein 200 Millionen Euro teures Umbaukonzept für das Sony-Center angekündigt. Damit verbunden ist das Ziel, den Campus mit modernstem Design und Nachhaltigkeitsmerkmalen zukunftssicher zu machen. Der Großteil der Sanierungsarbeiten soll Ende 2023 abgeschlossen sein.
Selbst große Immobilien fallen beim Ölfonds kaum ins Gewicht
Mit einem verwalteten Vermögen von rund 1,17 Billionen Euro ist der norwegische Ölfonds der größte Staatsfonds weltweit. Norges Bank Investment Management, ein Ableger der norwegischen Zentralbank (Norges Bank), verwaltet den Fonds. Der Großteil des Portfolios der Norweger besteht aus Aktien. Die Aktienquote beträgt derzeit etwa 72 Prozent. 25,4 Prozent entfallen auf festverzinsliche Anlagen. 2,5 Prozent sind in Immobilien angelegt. Das entspricht einem Wert von etwa 29 Milliarden Euro. Die millionenschwere Investition in das Sony-Center fällt auf Portfolioebene kaum ins Gewicht.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Immobilien
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