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31. Juli 2024

Modellrechnung zeigt: Ausfinanzierungsgrad auf Höchststand

Im Dax und M-Dax ist der Ausfinanzierungsgrad weiter auf dem Höhenflug, wie der German Pension Finance Watch Q2/2024 zeigt. Und der relevante Rechnungszins dürfte künftig langsamer sinken als noch vor einigen Monaten angenommen.

Der Ausfinanzierungsgrad der Pensionswerke der Unternehmen im Deutschen Aktienindex (Dax) und im M-Dax hat zur Jahresmitte einen neuen Höchststand erreicht. Bei den 40 Dax-Mitgliedern liegt die vielbeachtete Kennziffer nun bei 84,0 Prozent (79,1 Prozent Ende 2023). Bei den 50 M-Dax-Firmen ist sie mit 84,8 Prozent (77,7 Prozent Ende 2023) noch etwas darüber. Das zeigt eine aktuelle Modellberechnung der Beratungsgesellschaft WTW, der German Pension Finance Watch Q2/2024.

Ein Grund für die positive Entwicklung ist der Anstieg der Zinsen und hier insbesondere der internationale Rechnungszins, der bei der Berechnung der Pensionsverpflichtungen in den Firmenbilanzen eine maßgebliche Rolle spielt. Dieser konnte laut WTW in der ersten Jahreshälfte einen Anstieg von fast 50 Basispunkten auf 3,74 Prozent verzeichnen.

German Pension Finance Watch Q2/2024: Pensionsverpflichtungen sinken um circa fünf Prozent

Steigende Zinsen schmälern die gegenwertigen Wert der Pensionsverpflichtungen und wirken sich so auch auf den Ausfinanzierungsgrad aus, bei dem die vorhandenen Pensionsanlagen des Planvermögens zu den Pensionsverpflichtungen ins Verhältnis gesetzt werden. Die Folge: Die Pensionsverpflichtungen der Dax- beziehungsweise der M-Dax-Unternehmen fielen seit Jahresbeginn um circa fünf Prozent auf 309,4 Milliarden Euro.

Doch nicht nur der Rückgang der Pensionsverpflichtungen, sondern auch die laut WTW „positive Entwicklung des Kapitalmarkts“ führten zu einem neuen Höchststand des Ausfinanzierungsgrads. Auch das zeigt der German Pension Finance Watch Q2/2024.

„Die Inflation in den USA ist immer noch höher als erwartet.“

Hanne Borst, Head of Retirement bei WTW, sieht den Grund für den Anstieg des für die Unternehmen relevanten Rechnungszinses in enttäuschten Erwartungen der Finanzmärkte über ausbleibende schnelle Leitzinssenkungen der großen Notenbanken. Nach der ersten Leitzinssenkung der EZB im Juni, aufgrund der spürbar gesunkenen Inflation in der Eurozone in der ersten Jahreshälfte, habe der internationale Rechnungszins jedoch leicht nachgegeben, so die Profis von WTW. „Die Inflation in den USA ist immer noch höher als erwartet. Zudem zeigt sich die US-Wirtschaft nach wie vor sehr robust“, erläutert Hanne Borst. Aus diesem Grund habe die US-Notenbank Fed im ersten Halbjahr noch keine Leitzinssenkung vorgenommen. Im Juli werde daher nur noch mit einer Zinssenkung der Fed im laufenden Jahr gerechnet, nachdem die Finanzmärkte im März noch von drei Leitzinssenkungen für 2024 ausgegangen waren, wie Borst anmerkt.

Pensionswerke profitieren auch auf der Anlageseite

Die globalen Aktienmärkte verzeichneten laut WTW in der ersten Jahreshälfte 2024 einen deutlichen Rückgang der Volatilität und setzten ihre Aufwärtsbewegung fort. An den Anleihemärkten seien die Renditeniveaus nach einem Tief im Dezember 2023 in der ersten Jahreshälfte wieder angestiegen. Gleichzeitig habe sich die Korrektur an den Immobilienmärkten fortgesetzt. Die aber insgesamt positive Entwicklung am Kapitalmarkt führte im ersten Halbjahr 2024 zu einem Zuwachs bei den sogenannten Planvermögen von 0,9 Prozent auf rund 260 Milliarden Euro im Dax und von vier Prozent auf 31,4 Milliarden Euro im M-Dax.

Prognose: Rechnungszins sinkt langsam

Für die Jahre 2025 und 2026 werden WTW zufolge jeweils vier Leitzinssenkungen prognostiziert. Dies habe Auswirkungen auf die Renditen von AA-Unternehmensanleihen und damit auf die Entwicklung des internationalen Rechnungszinses für die Bewertung von Pensionsverpflichtungen gemäß IAS 19 und US-GAAP. „Wir gehen davon aus, dass der internationale Rechnungszins sinkt, allerdings langsamer als noch vor einigen Monaten angenommen“, so Hanne Borst.

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