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20. Februar 2019

Meag nutzt für Investment Blockchain

„Potenzial für mehr Effizienz“. Zudem Eisenbahn-Finanzierung in Frankreich.

Als Plattformbetreiber der Emissionsgesellschaft „Weinberg Capital DAC“ hat die LBBW der Meag ermöglicht, „erstmals eine rechtswirksame digitale Wertpapiertransaktion ohne papierhaften Parallelprozess auf Blockchain-Basis durchzuführen“. Nach den Schuldschein-Transaktionen 2017 und 2018 sieht die LBBW damit einen weiteren Meilenstein beim Einsatz der Blockchain in der Finanzbranche gesetzt. Bei dem Wertpapier handelt es sich um ein Asset-Backed Commercial Paper (ABCP) – also um eine mit Handelsforderungen mittelständischer Unternehmen und Leasingforderungen unterlegte kurzfristige Schuldverschreibung. Das Volumen des Papers beträgt eine Million Euro, dessen Laufzeit fünf Tage.

Auf dem herkömmlichen Weg ist eine ABCP-Wertpapiertransaktion laut der Pressemitteilung komplex, abstimmungsintensiv und dauert von der Order bis zur Buchung in der Regel zwei Tage, weil verschiedene Intermediäre zwischen Emittent und Investor geschaltet sind – so zum Beispiel ein Händler für die Zeichnung sowie ein Zahlungsabwickler, eine Clearing-Stelle und eine Depotbank für das Settlement. Die Distributed Ledger Technologie macht diese Intermediäre verzichtbar.

„Wir sehen für uns als Investor viel Potenzial für mehr Effizienz in der Blockchain. Wir haben durch die verkürzte Abwicklungszeit einen hohen Zugewinn an Flexibilität in unserem Cash-Management und generieren gleichzeitig einen Zinsvorteil durch die sofortige Lieferung des Wertpapiers. Die beschleunigte Abwicklung minimiert Kontrahenten- und Abwicklungsrisiken“, sagt Dr. Frank Wellhöfer, Geschäftsführer der Meag.

Green Bonds für Eisenbahn-Finanzierung
Vor etwa einem Monat gab der Kapitalanlage-Arm von Munich Re und Ergo bekannt, dass man zusammen mit Banken und anderen institutionellen Investoren die Hochgeschwindigkeitszugstrecke Südeuropa-Atlantik in Frankreich finanziert. Die Refinanzierung des Projektes ist mit einem Volumen von 2,2 Milliarden Euro eine der größten in Europa im Jahr 2018. Die Meag partizipiere mit einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag an den beiden festverzinslichen Tranchen, die von einer unabhängigen Ratingagentur als Green Bonds klassifiziert wurden.

Die circa 300 km lange Zugstrecke eröffnete am 2. Juli 2017 und beförderte in der zweiten Jahreshälfte 2017 bereits 9,5 Millionen Passagiere, zwei Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum. 2018 lag die Passagierzahl bei etwa 20 Millionen. Die Strecke verbindet den Großraum Paris mit Bordeaux und verkürzt die Reisezeit zwischen beiden Städten auf etwa zwei Stunden. Sie wird von einem Konsortium um VINCI Concessions unter einem 50-jährigen Konzessionsvertrag betrieben. Holger Kerzel, Geschäftsführer der Meag: „Diese Projektfinanzierung ist ein gutes Beispiel, dass sich fortschrittliche, klimafreundliche und zukunftsweisende Infrastruktur zum Nutzen der öffentlichen Hand privat finanzieren lässt. Wir würden uns wünschen, dass andere Länder diesem Beispiel stärker folgen würden.“ Für die Beurteilung der technischen Risiken habe man den Infrastructure Risk Profiler (IRP) von Munich Re im Einsatz gehabt.

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