Liquid Alternatives meist knapp über Null
Studie von Lupus Alpha zur Performance von Hedgefonds im Ucits-Mantel im ersten Halbjahr. Beste Short-Strategie im Vergleich bei plus 19 Prozent.
Liquid Alternatives-Strategien fuhren im ersten Halbjahr 2022 in der globalen Aktienbaisse und volatilen Anleihemärkten im Schnitt 1,6 Prozent Verlust ein. Das zeigt eine Untersuchung der Investmentboutique Lupus Alpha aus einem Universum von 739 Hegdefonds im Ucits-Mantel, den sogenannten Liquid Alternatives. Demnach gelingt es den Strategien zwar nicht ganz, aus der Verlustzone zu kommen, die meisten lägen im Mittel zur Jahresmitte aber nur knapp unter der Nulllinie. Untersucht hat Lupus Alpha die drei Aggregations-Ebenen Gesamtuniversum, Strategien innerhalb des Universums und Fonds innerhalb der Strategien. Unterschieden werden 16 Strategien. Dabei umfasst zum Beispiel die Long-Short-Equity-Strategie 99 Fonds.
Bandbreite von minus 20 bis plus 19 Prozent
Positive Renditen erzielten Strategien mit asymmetrischem Rendite-Risiko-Profil und effektiver Verlustbegrenzung. Die durchschnittliche Performance der einzelnen Strategien im Segment verteilt sich über eine Bandbreite von minus 20,0 Prozent (Alternative Equity Leveraged) bis plus 19,1 Prozent (Alternative Dedicated Short). Letztere waren zwar am renditestärksten, doch schon auf Drei-Jahres-Sicht liegen sie mit negativer Performance hinter sämtlichen anderen Ansätzen zurück. Während Long-only-Strategien erstmals seit langem mehrheitlich Verluste erzielten, erreichten asymmetrische Strategien im Durchschnitt positive Renditen, so etwa Alternative Managed Futures oder Relative-Value-Ansätze.
Fonds mit einer positiven Rendite im ersten Halbjahr zeichneten sich überwiegend durch eine effektive Verlustbegrenzung aus: Vier von fünf Fonds aus dieser Gruppe konnten ihre Verluste im Verlauf der ersten sechs Monate auf höchstens minus 7,5 Prozent (sogenannter Maximum Drawdown) begrenzen. „Im Umfeld fallender Aktien- und Rentenmärkte sind Strategien mit asymmetrischem Risiko-Rendite-Profil und Verlustbegrenzung im Vorteil“, so Ralf Lochmüller, Managing Partner und CEO von Lupus Alpha „Wichtig ist aber, dass diese Strategien so aufgesetzt sind, dass Investoren auch nach aufgetretenen Verlusten wieder an einer Markterholung partizipieren “, so Lochmüller.
Credit-Strategien mit starken Abflüssen
In Deutschland liegt das Gesamtvolumen zum Vertrieb zugelassener Absolute-Return und Liquid-Alternatives-Fonds bei 256 Milliarden Euro. Bis Jahresmitte flossen netto 7,5 Milliarden Euro Kapital aus dem Anlageuniversum ab. Dabei waren die Präferenzen der Investoren sehr vom Makrobild geprägt, wie die starken Mittelabflüsse aus alternativen Credit-Strategien zeigen: Während sie im vierten Quartal 2021 noch Zuflüsse verbuchen konnten, verloren sie angesichts hoher Unsicherheit und wachsender Rezessionssorgen fast 2,7 Milliarden Euro ihrer Mittel (-6,9 Prozent). Entsprechend ging ihr Anteil am Gesamtuniversum von zuvor 15 Prozent auf nur noch zehn Prozent zurück.
Multi Strategies, mit der sich Anleger an den Kapitalmärkten breiter aufstellen können, verzeichneten der Studie zufolge beständiges Wachstum. Sie verwalteten zum 30. Juni knapp zehn Prozent mehr Investorenkapital als vor zwölf Monaten und sind mittlerweile die zweitgrößte Einzelstrategie im Segment hinter Absolute Return.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Alternative Anlagen | Hedgefonds
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