Leerstandsquote bei Büroimmobilien steigt in Big-7 auf sechs Prozent
Nettoanfangsrenditen bei über vier Prozent. Pfandbriefbank hat Hoffnung auf Besserung.
Wenig Erfreuliches ist dem aktuellen Marktbericht der Pfandbriefbank zum Büroimmobilienmarkt zu entnehmen. So ging der PBBIX im vierten Quartal 2023 weiter zurück und fiel auf minus 1,96, den niedrigsten Wert seit Q1 2009. Die PBBIX-Indexfamilie stellt die konjunkturelle Entwicklung auf den wichtigsten deutschen Büromärkten dar.
Wie die Pfandbriefbank weiter berichtet, sei die Unsicherheit bei den Marktteilnehmern „latent“. Entsprechend seien die Büroflächenleerstände heute deutlich höher als noch vor einem Jahr. Die Leerstandsquote zog merklich an und betrug zum Jahreswechsel im gewichteten Mittel über alle Big-7-Märkte 5,8 Prozent und damit 90 Basispunkte mehr als zwölf Monate zuvor. Wie in den Vorquartalen fielen auch die Mittelzuflüsse auf dem Investmentmarkt sehr niedrig aus, was steigende Anfangsrenditen und fallende Kapitalwerte zur Folge hatte.
In 2023 nur 2,5 Millionen Quadratmeter vermietet
Der Büroflächenmarkt der sieben großen Städte leidet seit Ende 2022 unter einer schwachen Nachfrage. Die Vermietungsvolumina stiegen zwar im 4. Quartal gegenüber den schwächeren Vorquartalen leicht an, sie blieben aber mit 740.000 Quadratmeter auf einem niedrigen Niveau. Über das Gesamtjahr hinweg wurden lediglich 2,5 Millionen Quadratmeter vermietet, dem 3,5 Millionen Quadratmeter im Vorjahr gegenüberstanden. Damit wurde das geringste Vermietungsvolumen seit dem Krisenjahr 2009 generiert und gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 28 Prozent registriert. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung sei jedoch im Jahresverlauf 2024 mit einer Zunahme der Büroflächenumsätze zu rechnen. Auch die Neubautätigkeit war zurückhaltender. Mit 1,3 Millionen Quadratmeter wurde das Neubauvolumen des Vorjahres um 26 Prozent verfehlt.
Mittelzuflüsse erholen sich leicht
Die sehr niedrigen Mittelzuflüsse an den Big-7-Büroinvestmentmärkten haben im 4. Quartal 2023 wieder etwas zugenommen. In Summe über das ganze Jahr 2023 beliefen sich die Büro-Investments auf 4,1 Milliarden Euro. im Vorjahr waren es allerdings noch 17,1 Milliarden Euro. Zum Vergleich: In den Jahren 2017 bis 2021 wurden jeweils über 20 Milliarden Euro umgesetzt.
Ähnlich den Kapitalmarktzinsen folgten die Nettoanfangsrenditen für erstklassige Immobilien seit dem 2. Quartal 2022 einer steilen Aufwärtsbewegung. Im 4. Quartal 2023 hat sich die Renditedynamik verlangsamt und es kamen weitere 17 Basispunkte hinzu, nachdem im Vorquartal der Renditeanstieg 34 Basispunkte betrug. Nun liegt die Nettoanfangsrendite in allen sieben Großstädten bei über vier Prozent.
Hoffnung auf Besserung
Die Pfandbriefbank verbreitet aber auch Hoffnung auf Besserung: So werde das Erreichen des Zinsgipfels und die scheinbare Annäherung der Marktteilnehmer in puncto Preisfindung in Zusammenhang mit der Inflationsreduzierung und einer zunehmenden Sicherheit und Planbarkeit 2024 zu einer langsamen Erholung der Investmentmärkte führen. Zudem seien im Rahmen der Zinspause erste Tendenzen einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau zu erkennen. So stiegen im 4. Quartal die Flächenumsätze und Mittelzuflüsse gegenüber dem Vorquartal leicht an.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Büroimmobilien
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