KFW: Ausweitung von Krediten überbrückt Liquiditätslücken
Kräftiges Kreditwachstum im zweiten Quartal. Abschwächung des Wachstums im dritten Quartal erwartet.
Laut KFW Research haben Banken und Sparkassen im zweiten Quartal deutlich mehr Kredite an Unternehmen und Selbstständige ausgegeben als im Vorjahreszeitraum. Das Wachstum lag mit sechs Prozent nur wenig unter dem Wachstum im ersten Quartal und scheint kaum durch die Corona-Pandemie gebremst. Positiv wertet die Research-Abteilung insbesondere, dass langfristige Finanzierungen bei den ausgereichten Finanzierungen mit 17 Prozent besonders stark zulegen konnten. Hintergrund sind natürlich, dass staatliche Kreditgarantien Risiken deutlich abmilderten. Im Fokus stand für die Unternehmen insbesondere die Finanzierung des langfristigen Geschäftsbetriebs, Investitionsfinanzierungen dürften dagegen langfristig weniger gefragt sein. Die KFW rechnet für das dritte Quartal mit nachlassender Kreditvergabetätigkeit, auch weil aufgrund wieder anziehender Konjunktur die Liquiditätslücken schrumpfen. Die auf 3,5 Prozent bezifferte Wachstumsprognose sei mit außergewöhnlich hoher Unsicherheit behaftet, so die KFW.
„Für die Stabilität der wirtschaftlichen Entwicklung ist die starke Zunahme langfristiger Finanzierungen eine gute Nachricht“, kommentierte Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KFW. „Die längeren Fristen erhöhen die Finanzierungssicherheit für die Unternehmen und strecken die Belastung aus den Krisenverlusten über die Zeit. Das verbessert die Aussichten für eine nachhaltige Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs.“ Gleichwohl liegen die aktuellen Werte unter der vorherigen Prognosen. Anzeichen, dass Banken und Sparkassen das Kreditgeschäft übermäßig einschränken würden, sieht die KFW jedoch nicht.
Autoren: Tim BüttnerSchlagworte: Banken | Kreditmärkte
In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar