„Keine neuen Leistungskürzungen bekannt“
Bafin-Direktor Frank Grund zur Lage der Pensionskassen. Bei 36 Kassen drohen Leistungskürzungen.
Die Corona-Krise hat die herausfordernde Lage der Pensionskassen verschärft, aber keine grundsätzliche Veränderung einer ohnehin schwierigen Situation gebracht. Dies sagte der für Pensionskassen zuständige Bafin-Direktor Frank Grund in einem Interview der FAZ.
Wie Grund ausführte, habe man 135 Pensionskassen unter Aufsicht, wovon 36 intensiver beaufsichtigt werden. Früher seien es 45 gewesen. „Da hat sich einiges zum Besseren gewendet, etwa weil Arbeitgeber Unterstützungsleistungen beschlossen haben. Bei den 36 Kassen erwarten wir mittel- bis langfristig, dass Leistungskürzungen drohen, wenn die Träger oder Aktionäre keine zusätzlichen Mittel zur Verfügung stellen oder es den Kassen nicht gelingt, ausreichende Renditen zu erwirtschaften“, so Frank Grund. Stand heute seien der Bafin keine neuen anstehenden Leistungskürzungen bekannt. Als positiv erwähnte Grund auch die gesetzliche Neuregelung zum Insolvenzschutz.
Drei Gruppen von Pensionskassen
Bezüglich der intensivierten Aufsicht erläuterte Grund, dass man die Gesellschaften „geclustert“ habe. Einige Gesellschaften seien ökonomisch so stabil, dass man sich um sie keine Sorgen machen muss. „Um die zweite Gruppe müsste man sich Sorgen machen, aber da steht ein solventer Arbeitgeber oder Aktionär dahinter, der sich bereit erklärt hat, das Unternehmen zu stützen, wenn es nötig wird“, erklärte Grund der FAZ. „Schließlich gibt es Unternehmen, da ist nicht gewährleistet, dass der Träger bereitsteht, die Pensionskasse finanziell zu stützen.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Pensionskassen
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