Versicherungen
19. Juni 2019

Investoren-Interview: Junges Geschäftsmodell, bewährte Anlagestrategie

Die Viridium Gruppe verfolgt das in Deutschland noch junge Geschäftsmodell einer Run-Off-Plattform, fährt aber mit einer auf Fixed Income konzentrierten Asset Allocation eine bewährte Anlagestrategie. Fragen zum Geschäftsmodell und zur Anlagestrategie beantwortet CIO Peter Oser.

Herr Oser, die Viridium Gruppe wurde vor etwa fünf Jahren von Cinven und der Hannover Rück als sogenannte Run-off-Plattform für Lebensversicherungen gegründet. Ist Viridium gerade im Vergleich zu klassischen Lebensversicherern noch ein Start-up?

Unser Geschäftsmodell ist nach wie vor jung. Wir sind in kürzester Zeit enorm gewachsen und packen vieles radikal anders an. Da steckt in der Tat viel von einem Start-up drin. Anders als typische Start-ups sind wir aber bereits nach wenigen Jahren fest im Markt etabliert und Marktführer – als spezialisierter Bestandsmanager, dessen Modell in hohem Maße technologiebasiert ist.

Mit nun etwa 60 Milliarden Euro an Assets under Management ist Viridium eine der größten Lebensversicherungen in Deutschland und auch deutlich größer als andere Run-off-Plattformen. Trotzdem ist das Geschäftsmodell noch erklärungsbedürftig.

Wir können nur erfolgreich sein, wenn die Kunden ihre Verträge maximal lange fortführen. Das tun sie nicht, wenn sie mit der Vertragsperformance und dem Service unzufrieden sind. Fakt ist, dass alle wichtigen Indikatoren das Gegenteil nahelegen. Wir hatten bislang erst fünf Jahre Zeit zu demonstrieren, dass und wie die Kunden profitieren. Für ein Produkt wie die Lebensversicherung ist das sehr wenig Zeit. Unser Anspruch ist es, uns einen Track Record über noch viel mehr Jahre aufzubauen. Damit werden hier und da noch existierende Fragezeichen nach und nach verschwinden.

Im Kundeninteresse ist, dass nicht nur der Garantiezins, sondern auch Überschüsse erwirtschaftet werden. Wie gesagt ist es absolut in unserem Interesse, dass die bestehenden Kunden zufrieden sind. Daher zahlen wir ihnen selbstverständlich auch marktgerechte Überschüsse.

Ihr Anreiz ist, Kündigungen zu verhindern und somit Betriebsgrößenvorteile ausspielen zu können?

Wir wollen Kündigungen nicht verhindern, sondern erst gar keinen Anlass dafür liefern. Wir haben keinen Vertrieb, sondern nur die bestehenden Kunden. Je mehr Verträge wir auf einer einheitlichen Plattform effizient administrieren, desto niedriger sind die anteiligen Kosten. Zumal wir kein Geld für Neugeschäft und Vertrieb ausgeben. Davon profitieren über die Mindestzuführungsverordnung auch die Kunden.

Wie sieht die Strategische Asset Allokation aus?

Unit-Linked-Produkte in unseren Versicherungsportfolios einmal außen vor, sind wir ein reiner Fixed-Income-Investor. Der Grund hierfür ist, dass wir keinen Risiko- Appetit für Marktrisiken verspüren, sondern wie erwähnt das Ziel verfolgen, eine stabile Marge über dem risikofreien Zinssatz und damit langfristig sehr planbare Erträge zu erwirtschaften. Wir wollen also nur ein gewisses Maß an Kreditrisiken eingehen und Ausfälle und Verluste auf Grund von Kreditverschlechterungen maximal ausschließen. Damit fallen Investments wie Aktien oder Fremdwährungs-Exposures weg.

Das komplette Interview lesen Sie in der Juli-Ausgabe von portfolio institutionell.

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