Alternative Anlagen
23. Februar 2024

Investitionen in Fintechs brechen ein

Jungunternehmer aus dem Finanzbereich müssen den Gürtel enger schnallen. Im vergangenen Jahr sind die weltweiten Investitionen in Start-ups um ein Drittel eingebrochen.

Die weltweiten Investitionen in Start-up-Unternehmen aus dem Finanzbereich, die sogenannten Fintechs, sind im vergangenen Jahr auf das niedrigste Niveau seit 2017 gefallen. Eine Auswertung des Datenspezialisten Pitchbook ergab nach Angaben von KPMG, dass 2023 im Rahmen von 4.547 Deals insgesamt 113,7 Milliarden Dollar in Fintechs geflossen sind. Das sind rund 31 Prozent weniger als noch 2022 (164,1 Milliarden Dollar).

Besonders deutlich zeige sich dieser Abwärtstrend laut KPMG in der deutschen Fintech-Branche. Die Gesamtinvestitionen hierzulande erreichten demnach im Jahr 2023 mit 1,11 Milliarden Dollar den niedrigsten Stand seit 2014. Insgesamt seien lediglich 113 Deals abgeschlossen.

Investitionen sinken in sämtlichen Regionen

Den größten Rückgang erfuhren Start-ups aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Hier brachen die Investitionen von 51,3 Milliarden Dollar im Jahr 2022 auf 10,8 Milliarden Dollar ein. In Europa, dem Nahen Osten und Afrika haben sich die Investitionen im gleichen Zeitraum von 49,6 Milliarden Dollar auf 24,5 Milliarden Dollar halbiert.

Der amerikanische Kontinent zeigte sich den Angaben zufolge am robustesten. Er verzeichnete mit 78,3 Milliarden Dollar im Jahr 2023 aber ebenfalls einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (95,4 Milliarden Dollar). Bei der Anzahl der Top-Deals bleiben die USA klarer Spitzenreiter: Acht der zehn größten Deals im Jahr 2023 gehen auf das Konto amerikanischer Fintechs.

Fintechs aus der Immobilienbranche ziehen mehr Kapital an

Im Sektorenvergleich war die Entwicklung uneinheitlich. So zogen Fintechs aus der Immobilienbranche („Proptechs“) Investitionen in Höhe von 13,4 Milliarden Dollar an. Das war deutlich mehr als im Jahr 2022 (4,1 Milliarden Dollar). Fintechs aus dem Versicherungsbereich („Insurtechs“) stießen ebenfalls auf Interesse bei Investoren und sammelten 8,1 Milliarden Dollar ein (2022: 5,9 Milliarden Dollar).

Das stärkste Wachstum verzeichneten „grüne“ Fintechs („Greentechs“) – diese erhielten 2023 mit 2,1 Milliarden Dollar rund doppelt so viel Investitionen wie im Vorjahr (1,2 Milliarden Dollar). Den größten absoluten Anteil aller Investitionen sammelten wiederum Fintechs aus dem Payment-Bereich ein. Sie mussten mit 20,7 Milliarden Dollar aber auch einen erheblichen Rückgang im Vergleich zu 2022 verzeichnen (57,9 Milliarden Dollar).

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