Indexpolicen erzielten 2018 zumindest Nullrendite
Assekurata: Volatile und verlustreiche Entwicklungen an den Aktienmärkten drückten 2018 auch auf die Erträge von Indexpolicen. Sicherheitsnetz kostet.
Aufgrund der volatilen und verlustreichen Entwicklungen an den Aktienmärkten war 2018 für den überwiegenden Teil der Indexpoliceninhaber ein ernüchterndes Jahr. Da das Kapitalverlustrisiko für die Kunden aber bei allen Tarifen ausgeschlossen ist, konnten sie zumindest eine Nullrendite verbuchen. Dies ist ein Ergebnis der aktuellen Marktstudie zu Überschussbeteiligungen und Garantien, die Assekurata veröffentlicht hat. Hierin durchleuchteten die Kölner Analysten bereits zum vierten Mal das Produktsegment der Indexpolicen. Insgesamt haben 14 Anbieter (Vorjahr: 15) mit einem Marktanteil von rund 46 Prozent hierzu Angaben gemacht.
„Indexpolicen reihen sich zwischen konventioneller und fondsgebundener Lebensversicherung ein, enthalten durch die Bindung an den Deckungsstock aber einen klassischen Kern“, erklärt Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur. „Dabei ergeben sich die jährlichen Renditen aus einem speziellen Beteiligungsmechanismus an einem Index.“
Nach dem Rekordjahr 2017, in dem die untersuchten Indexpolicen mehrheitlich zwischen fünf und zehn Prozent rentiert hätten, kehrte 2018 sowohl an der Börse als auch bei Indexpolicen Ernüchterung ein. So konnten 80 Prozent der Tarife keine positive Renditegutschrift erzielen. „Unsicherheiten rund um den Brexit, der aufflammende Handelsstreit zwischen den USA und China, der Zollstreit zwischen den USA und der EU oder die Leitzinsanhebungen durch die US-Notenbank führten zu einem Abwärtstrend an den internationalen Aktienmärkten“, sagt Lars Heermann. So verzeichnete beispielsweise der deutsche Leitindex DAX 2018 mit einem Minus von mehr als 18 Prozent das verlustreichste Jahr seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008. Hier wirke sich für Indexpolicen jedoch positiv aus, dass an dieser Stelle bei allen Tarifen der produktimmanente Kapitalerhalt greift, sie also nicht in die Verlustzone rutschen können. Im Gegenzug partizipierten Kunden lediglich anteilig an der Wertentwicklung der entsprechenden Indizes. „Die Renditebeschränkung stellt ein elementares Wesensmerkmal von Indexpolicen dar und ist letztlich der Preis für das ausgeprägte Sicherheitsnetz, welches 2018 vielfach zum Tragen gekommen ist“, so Heermann.
Selten mehr als zehn Prozent
Aber welche Renditen liefern Indexpolicen im Zeitverlauf? Für die Untersuchung hat die Assekurata an mehr als hundert zurückliegenden Indexstichtagen seit 2014 die Häufigkeitsverteilung der tatsächlich gutgeschriebenen Renditen abgebildet. Entsprechend haben hierbei 46,7 Prozent der Indexpolicen Nullrenditen erzielt. 8,4 Prozent lagen bei unter zwei Prozent, 10,3 Prozent erzielten zwischen zwei und vier Prozent, 5,6 Prozent erzielten zwischen vier und sechs Prozent und 17,8 Prozent sogar zwischen sechs und acht Prozent Rendite. 7,5 Prozent lagen über acht Prozent Rendite und 3,7 Prozent bei über zehn Prozent. „Aufgrund des kurzen Betrachtungszeitraums lassen sich noch keine allgemeingültigen Aussagen treffen“, merkt Heerman an. „Allerdings hat sich die überwiegend schwache Börsenentwicklung der vergangenen Jahre auf Jahressicht bei den untersuchten Tarifen häufig in Nullrenditen niedergeschlagen. Demgegenüber konnten wir an einzelnen Indexstichtagen auch Renditegutschriften von mehr als zehn Prozent beobachten, was grundsätzlich die Renditechancen dieser Produktform widerspiegelt.“
In Verbindung stehende Artikel:
„überwiegend schwache Börsenentwicklung der vergangenen Jahre“ – das war wohl nix!