Immobilieninvestoren zunehmend pessimistisch
71 Prozent der Immobilienexperten sehen den deutschen Gewerbeimmobilienmarkt in einer Abschwungphase. Sinkende Preise insbesondere bei Büros erwartet.
Die Markterwartungen bei Immobilienexperten für deutsche Gewerbeimmobilien sind zunehmend negativ. 71 Prozent der vom Branchenverband RICS im Juni und Juli 2022 befragten Immobilienexperten sehen den deutschen Markt in einer Abschwungphase. Zudem schätzen 91 Prozent der Befragten den deutschen Markt als teuer beziehungsweise sehr teuer ein. Die Investorenstimmung des deutschen Gesamtindex des Global Commercial Property Monitors sinkt von minus eins auf minus 20.
Die Investorenstimmung in Deutschland erreicht einen Wert von minus 26 (Q1: plus fünf) und fällt somit seit Q1 2021 wieder ins Negative. Sie liegt zudem erstmals seit dem zweiten Quartal 2014 unter dem Wert der Mieterstimmung, der einen Wert von minus 14 verzeichnet (Q1: minus sieben). Mit anderen Worten: So schlecht war die Investorenstimmung lange nicht.
Praktischer Stillstand
Künftig dürften die Preise deutlich sinken, lässt die RICS-Umfrage erwarten: Die Kapitalwerterwartungen für die nächsten zwölf Monate fallen in allen Asset-Klassen in den negativen Bereich, am deutlichsten bei Büroimmobilien. Auch die Finanzierungskonditionen haben sich in Deutschland nochmal verschlechtert. Die stärksten Rückgänge im Index verzeichnen daneben der Sektor Einzelhandel, wohingegen Industrieimmobilien sich widerstandsfähiger zeigen.
Steigende Zinsen, Rezessionsängste und ESG
„Die makroökonomischen Rahmenbedingungen bringen die Dynamik im Immobilienmarkt praktisch zum Stillstand. Hohes Risiko, steigende Zinsen, weltweite Rezession, eingeschränkte Ressourcen und die Transformation der Wirtschaft ist in vollem Gange. Das hinterlässt deutliche Spuren auch auf dem Immobilienmarkt“, kommentiert Susanne Eickermann-Riepe, Vorstandsvorsitzende der RICS Deutschland.
Autoren: Daniela EnglertIn Verbindung stehende Artikel:
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