Immobilieninvestoren mit leicht getrübter Stimmung
RICS-Umfrage: Stimmungsbarometer für USA positiv, China negativ. Gut die Hälfte der Befragten geht für Deutschland von einem Höhepunkt des Immobilienzyklus aus.
Während die Stimmung der Investoren am weltweiten Immobilienmarkt sich im ersten Quartal 2022 verbessert hat, weist ein entsprechender Stimmungsindex für den deutschen Immobilienmarkt einen leicht negativen Wert auf. Das berichtet das Branchennetzwerk RICS in seinem Global Commercial Property Monitor (GCPM). Demnach zeigt der Hauptindex, Commercial Property Sentiment Index (CPSI), für Nord- und Südamerika den positivsten Trend (+18), wobei die Stimmung in den USA etwas darüber liegt (+20). Die Ergebnisse für den Nahen Osten und Afrika (+9) sowie Europa (+8) haben sich ebenfalls im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage verbessert. Der CPSI für Deutschland liegt im ersten Quartal wieder im negativen Bereich bei -1, während er im Vorquartal bei +2 war. Auch die Schweiz und Italien verzeichneten leicht negative Werte.
Schlechte Stimmung in China
Negative Stimmung insbesondere in Asien: Der aggregierte CPSI für die Region Asien-Pazifik hat sich RICS zufolge im Vergleich zum letzten Mal sogar von -12 auf -17 verschlechtert, der negativste Wert seit Q4 2020. Allerdings gab es erhebliche Unterschiede: Singapur (+16) und Indien (+12) zeigten Anzeichen der Erholung, China (-34) und Hongkong (-40) waren negativ.
23 Prozent glauben, der Abschwung habe bereits begonnen
Rund 67 Prozent der Befragten ordnen die Bundesrepublik Deutschland auf dem Höhepunkt beziehungsweise im Aufschwung des Zyklus ein. Im dritten Quartal waren es noch 81 Prozent. Aber 23 Prozent sagen, dass sich der Zyklus in einer frühen Abschwungphase befindet, im vierten Quartal 2021 waren nur 15 Prozent dieser Meinung.
Investorenstimmung in Deutschland bei fünf Punkten leicht verschlechtert
Die Investorenstimmung fällt von +9 im vierten Quartal 2021 auf +5 im ersten Quartal dieses Jahres. Die Mieterstimmung bleibt im negativen Bereich und sinkt auf -7 (Q4: -5). Die Investorennachfrage über alle Asset-Klassen steigt allerdings auf ein Nettosaldo von +13 (Q4: +7 Prozent). Im Bereich Büroimmobilien wird ein Nettosaldo von +23 Prozent verzeichnet (Q4: +19 Prozent), bei Industrieimmobilien sinkt dieser Wert leicht von +49 Prozent auf +44 Prozent, während bei Einzelhandelsimmobilien das Nettosaldo zwar immer noch im negativen verharrt, aber von -47 Prozent auf -29 Prozent steigt.
Teuerster Standort nach Luxemburg und Österreich
Der Standort Deutschland als Immobilieninvestitionsstandort wird weiterhin als teuer (55 Prozent) und sehr teuer (28 Prozent) bewertet (Q4: 56 Prozent beziehungsweise 30 Prozent). Deutschland steht damit nach Luxemburg und Österreich im weltweiten Vergleich der Länder, die ihren Standort als teuer ansehen, auf Platz 3, es folgen die Schweiz und Israel.
Kreditkonditionen verschlechtert
Zugleich nehmen die deutschen Teilnehmer der Umfrage eine deutliche Veränderung bei den Kreditkonditionen wahr. Hier sinkt das Nettosaldo von -22 Prozent im vierten Quartal 2021 auf -60 Prozent im ersten Quartal 2022.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Gewerbeimmobilien | Immobilien
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