Traditionelle Anlagen
26. März 2019

Hohe Ausfallraten bei chinesischen Unternehmensanleihen

2018 stiegen die Defaults bei Onshore- und Offshore-Bonds stark an. Der Trend könnte auch 2019 anhalten.

China erlebte im vergangenen Jahr eine beispiellose Welle von Ausfällen bei Unternehmensanleihen, schreibt die Development Bank of Singapore (DBS) in einem Bericht. Die Zahlungsausfälle vervierfachten sich demnach seit 2017 auf ein Rekordniveau von 119,6 Milliarden RMB (Yuan) – umgerechnet 17,8 Milliarden Dollar. Der Energiesektor verzeichnete mit 46,4 Milliarden RMB die meisten Ausfälle. Nach Regionen lag Shanghai mit fast 30 Milliarden RMB an der Spitze. Über die Zahl der Emittenten mit Ausfällen wurde nichts bekannt. Wie der Nachrichtensender CNBC berichtet, schätzt die japanische Bank Normura das Volumen der Zahlungsausfälle bei Onshore-Bonds – oder auf Yuan lautenden Anleihen – im vergangenen Jahr noch höher ein: Diese lagen Normura zufolge bei 159,6 Milliarden Yuan (23,8 Milliarden Dollar). Diese Zahl sei etwa viermal so hoch wie ihre Schätzung für 2017. Offshore-Unternehmensanleihen in Dollar oder auf US-Dollar lautende Schuldtitel chinesischer Unternehmen folgten dem gleichen Trend. Nomura sagte, dass der Betrag hier auf sieben Milliarden Dollar im Jahr 2018 gestiegen sei, von Null im Jahr 2017.

Die Default-Welle zieht sich bis ins Jahr 2019, so die DBS. Angesichts der geringeren Risikobereitschaft seien die Aussichten schlecht, da in den nächsten zwölf Monaten 3,5 Milliarden RMB an Unternehmensanleihen fällig würden, schrieb die Bank in einem Bericht im Februar. Die Verfügbarkeit von Krediten für die Refinanzierung bleibe trotz wiederholter monetärer Lockerung durch die chinesische Zentralbank angespannt. Der Renditespread zwischen AA- und AAA-Ratings auf Fünfjahresanleihen lag am 15. Februar bei 306 Basispunkten und damit mehr als doppelt so hoch wie noch vor einem Jahr.

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