Versicherungen
6. Februar 2024

Gothaer verbannt Öl- und Gasunternehmen ohne Netto-Null-Ziele

Für die Versicherung hat das 1,5-Grad-Ziel hohe Priorität. Im Portfolio gibt es deshalb schrittweise neue Einschnitte.

Die Gothaer Asset Management will ihre Zusammenarbeit mit Unternehmen, die in der Öl- und Gasförderung tätig sind, reduzieren. Das kündigte die Tochter des Kölner Versicherungskonzerns Gothaer, an dessen Spitze die Gothaer Versicherungsbank VVaG steht, in einer Mitteilung an. Demnach hat die Gothaer am Anfang dieses Jahres Ausschlusskriterien mit Schwellenwerten veröffentlicht.

Diese sehen vor, dass Unternehmen, die mehr als fünf Prozent ihres Umsatzes mit arktischem Öl und Gas sowie Ölsanden und Schieferöl erwirtschaften, von der Kapitalanlage der Gothaer Asset Management ausgeschlossen werden. Dazu zählten auch Unternehmen in OECD-Ländern, die neue Öl- und Gasfelder erschließen wollen, sofern sie sich nicht zu Netto-Null-Zielen bis 2050 verpflichtet haben, berichtet der Asset Manager, dessen Muttergesellschaft in Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit dem Wettbewerber Barmenia steht.

Die Netto-Null-Ziele des Pariser Klimaabkommens zielten darauf ab, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und bis 2050 eine Klimaneutralität zu erreichen. „Die nachhaltige Transformation unserer Gesellschaft und Wirtschaft ist die größte Herausforderung der Menschheit in den nächsten drei Jahrzehnten“, erklärt Harald Epple, Finanzvorstand der Gothaer. Er sagt, als Versicherer „wollen wir unseren Beitrag dazu leisten und sowohl unseren eigenen CO2-Fußabdruck als auch den unserer Kunden reduzieren“. Die Ausschlusskriterien der Gothaer Asset Management seien einer von vielen Schritten, um dieses Ziel zu erreichen, so Epple.

Bestimmte Öl- und Gasunternehmen bleiben im Portfolio

Darüber hinaus hat sich die Gothaer Asset Management zum Ziel gesetzt, bis 2027 nur noch Öl- und Gasunternehmen im Portfolio zu haben, die nachweislich Netto-Null-Ziele verfolgen. Im Bereich Infrastruktur würden keine Projekte finanzieren, die die Erschließung neuer Öl- und Gasfelder, den Bau neuer Öl- und Gaskraftwerke oder von Transportnetzen beziehungsweise entsprechender dedizierter Infrastruktur zum Ziel hätten, erläutert der Manager von Kapitalanlagen in Höhe von rund 30 Milliarden Euro. Ausgenommen seien Projekte, die nachweislich mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens vereinbar sind.

Im vergangenen Jahr hatte die Gothaer ihre Aktienquote dauerhaft auf null gesenkt und war aus der Asset-Klasse ausgestiegen. „Wir haben die Aktienanlage im Sicherungsvermögen beendet, aber bilden das Aktien-Exposure weiterhin über Private Equity ab“, wie Alina vom Bruck im November 2023 dazu erklärte. Hier finden Sie ein Interview mit der Vorständin bei der Gothaer Asset Management AG, in dem sich alles um die Administration dreht.

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