Traditionelle Anlagen
26. April 2024

Für Aktionäre bricht die Sauregurkenzeit an

Von Mai bis Oktober liefern Aktien pro Monat ein Prozent weniger ab. E-Toro nennt Gründe für diese Anomalie.

„Sell in May and go away“ ist eines der berühmtesten Sprichwörter in der Finanzwelt und eine der bekanntesten Anomalien. Diese wird auch statistisch untermauert: Wie eine Analyse der Trading- und Investment-Plattform E-Toro zeigt, liegt die durchschnittliche monatliche Kursrendite von November bis April bei 1,2 Prozent und weist keine negativen Monate auf. In den anderen sechs Monaten liegt diese Rendite bei nur 0,1 Prozent. Diese Analyse basiert auf den Daten von 15 der weltweit größten Aktienindizes, die im Durchschnitt 50 Jahre zurückreichen.

Der italienische FTSE MIB und der britische Mid-Cap-Index FTSE 250 wiesen mit 1,8 Prozent beziehungsweise 1,7 Prozent einige der größten durchschnittlichen saisonalen Renditeunterschiede auf. Im Gegensatz dazu wiesen einige wichtige US-Indizes, deren Kursschwankungen im Allgemeinen weniger extrem sind als der weltweite Durchschnitt, geringere saisonale Renditeunterschiede auf, wie der S&P 500 (0,78 Prozent) und der Nasdaq (0,76 Prozent). Der Dax lieferte im Schnitt pro Monat von Mai bis Oktober 0,05 Prozent und von November bis April 1,22 Prozent ab.

Ursächlich für diese Anomalie könnte sein, dass eine sich selbst erfüllende Prophezeiung vorliegt. Ben Laidler, Global Markets Strategist bei E-Toro, kann dieses Phänomen jedoch anhand verschiedener Faktoren erklären: „Erstens gibt es im ersten Quartal häufig positive Unternehmensausblicke für das Gesamtjahr, was die Aktienkurse ansteigen lässt. Außerdem beobachten wir, dass viele Anleger ihre Portfolios im 4. Quartal umschichten, um sich auf das kommende Jahr und den bekannten Januar-Kurseffekt vorzubereiten. In den Sommermonaten fehlen diese positiven Einflüsse und die Handelsvolumen sind im Allgemeinen niedriger. Diese Saisonalität ist sogar in Australien zu beobachten, was die zunehmende Globalisierung der Aktienmärkte widerspiegelt.“

Somit erscheint in diesen Tagen ein Rückzug aus den Aktienmärkten angebracht. Nicht vergessen sollte man aber den zweiten Teil des Sprichworts: „Remember to come back in November!“

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