Faktorprämien im April sehr unterschiedlich
S&P: Buybacks stark, Risk Control schwach. Blackrock empfiehlt Quality.
Der April war ein Trostpflaster für die in diesem Jahr gebeutelten Aktionäre: Im vergangenen Monat konnte der S&P Europe 350 um sechs Prozent zulegen, liegt jedoch seit Jahresanfang immer noch 18 Prozent im Minus. Auffällig waren im April die unterschiedlichen Renditen auf Länder-, Sektoren und aber auch auf Faktorenebene. Der S&P Europe 350 Buyback legte im vergangenen Monat um zehn Prozent zu. „Dividend Aristocrats“ und „Equal Weight“ stiegen um knapp neun Prozent. Dagegen konnten „Momentum“, „Low Vol“ und „Risk Control 15%“ mit fünf, drei beziehungsweise zwei Prozent nur leichte Zuwächse verzeichnen.
Seit Jahresbeginn klarer Verlierer ist „Enhanced Value“ mit minus 35 Prozent. Als bester Anlagestil erwies sich Momentum, mit dem Anleger sogar ein kleines Plus von einem knappen Prozent einfuhren.
Auf Sektorenebene springt auf Sicht der ersten vier Monate das von Healthcare erzielte Plus von 22 Prozent ins Auge. Versorger konnten sich mit einem Plus von fünf Prozent über die Nulllinie retten. Energie verlor im Vergleichszeitraum dagegen 38 Prozent. Energie war zudem der einzige Sektor, der den Monat April mit einem Minus abschloss.
Blackrock rät zu Quality
Vorausblickend empfiehlt Asset Manager Blackrock Quality: „Bei Quality-Aktien, sprich bei Papieren qualitativ hochwertiger Unternehmen mit besonders gesunden Bilanzen, haben wir unser leichtes Übergewicht zuletzt noch etwas erhöht. Grund dafür ist vor allem, dass die relative Stärke gegenüber anderen Stil-Faktoren zugenommen hat. Gleichzeitig spricht das Konjunkturumfeld mit abnehmendem Wachstum weiterhin für diesen eher defensiven Faktor. Auf der anderen Seite hat allerdings die Bewertung angezogen“, erklärt Hamed Mustafa, Leiter Institutional Sales Deutschland im Bereich ETF und Index Investing bei Blackrock. „Momentum-Aktien, sprich Werte im Aufwärtstrend, haben wir von einem leichten Übergewicht auf eine neutrale Position zurückgestuft. Denn die relative Stärke hat abgenommen. Und die Bewertung ist nach wie vor recht ambitioniert, auch wenn sie leicht zurückgegangen ist.“
Ebenfalls neutral sieht man bei BLackrock Value und MinVol. „Bei Value-Aktien, das heißt zum Beispiel bei Titeln mit niedrigen Kurs-Gewinn- oder Kurs-Buchwert-Verhältnissen, halten wir an unserer neutralen Gewichtung fest – auch wenn wir sie zuletzt etwas erhöht haben. Denn auf der einen Seite ist zwar die Bewertung attraktiver geworden. Auf der anderen Seite hat jedoch die relative Stärke noch etwas nachgelassen. Zudem ist das Konjunkturumfeld nicht sonderlich förderlich, denn Value-Werte entwickeln sich erfahrungsgemäß besonders gut bei anziehendem Wachstum“, kommentiert Mustafa.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Aktien | Smart Beta
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