EZB schichtet in grüne Unternehmensanleihen um
Zentralbank will Wandel zur Klimaneutralität unterstützen. Vorrangiges Ziel bleibt Preisstabilität.
Die EZB kauft Unternehmensanleihen nun auch nach grünen Kriterien an. Wie die Zentralbank mitteilt, berücksichtigt man den Klimawandel nun zudem auch im Sicherheitenrahmen, bei Offenlegungspflichten und der Risikosteuerung. Mit den Maßnahmen sollen Finanzrisiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel in der Bilanz des Eurosystems verringert, die Transparenz erhöht und der grüne Wandel der Wirtschaft unterstützt werden.
Laut der EZB sind diese Maßnahmen so gestaltet, dass sie vollständig im Einklang mit dem vorrangigen Ziel des Eurosystems stehen, Preisstabilität zu gewährleisten. Den grünen Wandel der Wirtschaft zur Klimaneutralität entsprechend den Zielen der EU zu unterstützen, bezeichnete die EZB dagegen als „nachrangig“.
„Mit diesen Entscheidungen setzen wir unsere Zusage zur Bekämpfung des Klimawandels in die Tat um“, so EZB-Präsidentin Christine Lagarde. „Wir unternehmen weitere konkrete Schritte innerhalb unseres Mandats, um den Klimawandel in unsere geldpolitischen Geschäfte einzubeziehen. Und im Rahmen unserer Klimaagenda, die wir kontinuierlich weiterentwickeln, werden weitere Schritte folgen, um unsere Tätigkeiten auf die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens abzustimmen.“
Bezüglich der Unternehmensanleihe-Bestände strebt die Zentralbank eine „allmähliche Dekarbonisierung“ über die Wiederanlage an. Die EZB geht davon aus, dass die Maßnahmen ab Oktober 2022 Anwendung finden. In jedem Fall werde aber das Volumen der Ankäufe von Unternehmensanleihen weiterhin ausschließlich von geldpolitischen Überlegungen und ihrer Rolle bei der Erreichung des Inflationsziels der EZB bestimmt, teilt die EZB mit.
Autoren: Patrick Eisele
Schlagworte: Nachhaltigkeit/ESG-konformes Investieren | Unternehmensanleihen
In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar