Schwache Wirkung von SDG-Fonds
Esma-Studie zu 187 Fonds, die sich in ihren Anlagestrategien auf einen positiven Beitrag zu den 17 SDGs ausrichten. Ergebnis: Sie unterscheiden sich zu wenig von anderen Fonds.
Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (Esma) hat im Rahmen einer Forschungsarbeit Fonds untersucht, die einen positiven Beitrag zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, kurz UN-SDGs (Sustainable Development Goals) anstreben. Darauf weist der Fondsverband BVI in einer aktuellen Meldung hin. Die Studie „Impact Investing – do SDG funds fulfil their promise?“ analysiert, inwieweit Fonds, deren Anlagestrategien auf einen positiven Beitrag zu den SDGs ausgerichtet sind, sich von anderen Fonds in Sachen Nachhaltigkeit unterscheiden.
Das Hauptergebnis, so heißt es in der Zusammenfassung der Studie, zeige, „dass sich SDG-Fonds in Bezug auf ihre Ausrichtung auf die SDGs der Vereinten Nationen nicht signifikant von Fonds unterscheiden, die keine SDGs verfolgen, oder von ESG-Peers.“ Dies werfe die Frage auf, ob Fonds, die behaupten, einen Beitrag zu den SDGs zu leisten, ihr Versprechen gegenüber den Anlegern tatsächlich einhalten, schreiben die Autoren.
Teilweise höhere Scope-3-Emissionen
Bei ihrer Untersuchung haben die Autoren zunächst 187 Fonds identifiziert, die einen positiven Beitrag zu den SDGs anstreben oder spezifische Kennzahlen dazu liefern, wie ihre Investitionsentscheidungen mit den SDGs übereinstimmen. Anschließend haben sie anhand der Portfoliozusammensetzung analysiert, inwieweit diese Fonds im Vergleich zu anderen ESG- und konventionellen Fonds tatsächlich einen größeren Beitrag zu den SDGs leisten. Als Indikatoren dafür wurden folgende Merkmale herangezogen: Erstens Investitionen in Unternehmen, die Unterzeichner des UN Global Compact (UNGC) sind, zweitens Investitionen in Staatsanleihen, deren Emittenten gemessen am SDG-Index überdurchschnittlich gute Fortschritte bei der Erreichung der SDGs aufweisen, und drittens SDG-relevante PAI-Indikatoren auf Portfolioebene.
Die Studie ergab im Detail, dass während bei Investitionen in Staatsanleihen bei SDG-Fonds im Schnitt ein besserer SDG-Index-Score festzustellen sei, die Ergebnisse hinsichtlich der Beteiligung am UN Global Compact bei Investitionen in Unternehmen sogar schlechter seien als bei anderen ESG-Fonds. Bei einzelnen PAI-Werten, insbesondere bei Scope-3-Emissionen, würden sogar deutlich erhöhte Werte gegenüber anderen Fonds festgestellt. Einblick in die Studie finden Interessierte hier.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Impact Investing | Investmentfonds | Sustainable Development Goals (SDGs)
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