Eiopa legt Ultimative Forward Rate fest
Zinssatz sinkt auf 3,30 Prozent. UFR wird zur Bewertung langlaufender Verpflichtungen benötigt.
Die Ultimative Forward Rate (UFR) für 2024 liegt für den Euro bei 3,30 Prozent. Dies gab die Eiopa Ende April bekannt. Derzeit liegt die UFR bei 3,45 Prozent. Im Allgemeinen, so die Eiopa, sinken die meisten UFRs auch für andere Währungen aufgrund des Rückgangs des erwarteten realen Zinssatzes angesichts des erheblichen Anstiegs der Inflation im Jahr 2022, während die erwartete Inflation im Allgemeinen unverändert bleibt.
Die UFR ist eine zentrale Steuerungsgröße für langfristige Prognosen der Versicherungsunternehmen. Für die Deutsche Aktuarvereinigung ist die Bedeutung der UFR „vergleichbar mit Normal-Null in der Geografie“. Da es sich bei ihr um einen anhand volkswirtschaftlicher Daten ermittelten langfristigen Durchschnittszinswert handele, könne die UFR von aktuellen Marktentwicklungen abweichen.
Gebraucht wird die UFR für die Bewertung langlaufender Verpflichtungen. Hierfür werden Zinsen für Staatsanleihen benötigt, die so lange Laufzeiten haben, dass es diese Anleihen auf dem echten Kapitalmarkt nicht zu kaufen gibt. Experten sprechen in diesem Fall von illiquiden Märkten, da einer Nachfrage kein Angebot gegenübersteht. Für Euro-Anleihen liegt dieser Wert bei einer Laufzeit von 20 Jahren. Viele Versicherungsverträge laufen aber länger, weshalb die bekannten Zinsen – die sogenannte Zinsstrukturkurve – sinnvoll fortgesetzt werden muss. Die UFR gibt an, zu welchem Wert sich die Zinsen weiter hin entwickeln können.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Politik/Regulierung | Solvency II
In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar