Eiopa begrüßt Solvency-II-Vorschläge der Kommission
Weitere Maßnahmen für nachhaltige Finanzen. Versicherer sollen nachhaltigere Wirtschaft unterstützen.
Die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (Eiopa) begrüßt in einer Veröffentlichung die Solvency-II-Vorschläge der Europäischen Kommission. Zur Umsetzung der Vorschläge hat die Kommission der Eiopa Mandate erteilt, die für weitere Maßnahmen für nachhaltige Finanzen sorgen sollen. Die Eiopa gibt sich überzeugt, dass diese Vorschläge einen positiven Beitrag zum Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft leisten und dass die Versicherer in ihrer Rolle als Investoren und Risikomanager diesen Übergang erleichtern können.
Mandate zu Nachhaltigkeitsrisiken
Insbesondere begrüßt die Eiopa die beiden von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Mandate zu Nachhaltigkeitsrisiken. Die Eiopa ist der Ansicht, dass es wichtig ist, die aufsichtsrechtliche Behandlung von Risiken im Zusammenhang mit Vermögenswerten oder Tätigkeiten zu untersuchen, die wesentlich mit ökologischen oder sozialen Zielen verbunden sind. Darüber hinaus ist eine regelmäßige Überprüfung des Anwendungsbereichs und der Kalibrierung der Parameter der Standardformel für Naturkatastrophenrisiken ein wichtiger Schritt hin zu einem nachhaltigeren Rahmenwerk.
Die Eiopa begrüßt auch die Aufnahme von Klimawandelszenarien in die eigene Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (Orsa), was die Stellungnahme von Eiopa von Anfang 2021 widerspiegele. Eiopa hält es für wesentlich, ein vorausschauendes Management der mit dem Klimawandel verbundenen physischen Risiken und Übergangsrisiken zu fördern, um die langfristige Solvabilität und Lebensfähigkeit der Branche zu gewährleisten.
Kommission will Resilienz und Proportionalität
Die Europäische Kommission hat am 22. September Vorschläge zur Überarbeitung der EU-Versicherungsvorschriften angenommen, die dazu beitragen sollen, dass die Versicherungsunternehmen ihre langfristigen Investitionen in die Erholung Europas von der Covid-19-Pandemie erhöhen können.
Die Überarbeitung zielt auch darauf ab, die Branche für Versicherungen und Rückversicherungen resilienter zu machen, sodass sie besser für künftige Krisen gewappnet ist und die Versicherungsnehmer besser schützen kann. Außerdem sollen für bestimmte kleinere Versicherungsgesellschaften vereinfachte und verhältnismäßigere Vorschriften eingeführt werden.
Die vorgeschlagene Überarbeitung soll es den europäischen Versicherern ermöglichen, einen größeren Beitrag zur Finanzierung der Erholung zu leisten, die Kapitalmarktunion voranbringen und Mittel für den europäischen Grünen Deal bereitstellen. Exekutiv-Vizepräsident Valdis Dombrovskis erklärte: „Europa braucht eine starke und dynamische Versicherungsbranche, die in unsere Wirtschaft investiert und uns bei der Bewältigung der Risiken unterstützt, mit denen wir konfrontiert sind. Die Versicherungsbranche kann dank ihrer Doppelrolle als Schutzinstanz und Investor zum Grünen Deal und zur Kapitalmarktunion beitragen. Die heutigen Vorschläge werden dafür sorgen, dass die Vorschriften dank einer angemesseneren Ausgestaltung weiterhin ihren Zweck erfüllen.“
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Nachhaltigkeit/ESG-konformes Investieren | Politik/Regulierung
In Verbindung stehende Artikel:
Schreiben Sie einen Kommentar