Divergenz bei Private-Equity-Multiples
Sieben-Jahres-Tief in Europa. Zwölf-Monats-Erwartungen für europäischen Markt positiv.
Entgegen der verbreiteten Erwartungen vor dem Hintergrund der Erfahrungen der großen Finanzkrise sanken die PE-Multiples im vergangenen Jahr nicht – zumindest nicht in den USA. Dagegen zeichnete sich eine Divergenz zwischen USA und Europa ein, der sich nun eine Analystennote von Pitchbook zuwendet. Während in den USA die Medianpreise – gemessen als Vielfaches des EBITDAs – auf ein neues Rekordhoch von 14,7x stiegen, gingen die Multiples in Europa auf ein Sieben-Jahres-Tief zurück. Mit 10,7x liegen sie zudem im Durchschnitt noch deutlich niedriger als in den USA. Die Werte für Großbritannien (13,4x), Frankreich (13,1x) und Deutschland (12,5x) liegen historisch noch immer recht hoch, so Pitchbook.
Als Erklärungen für die Divergenz zwischen den USA und Europa bietet Pitchbook die schlechte europäische Aktienmarktperformance, deutlich geringere fiskalisch-monetäre Stimuli und eine stärkere Flucht in pandemiesichere Anlagen in den USA an. Dies könnte sich in den kommenden Monaten ändern: „Aufgrund der anhaltenden fiskalisch-monetären Unterstützung, der erweiterten und günstigen Möglichkeiten, der zugänglichen Märkte für hochverzinsliche Anleihen und des rekordverdächtigen europäischen PE Dry Powder erwarten wir, dass die europäischen Bewertungen in den nächsten zwölf Monaten steigen werden, wenn die Investoren die ungleichmäßige Erholung durchschauen“, so Analyst Dominick Mondesir.
Autoren: Tim BüttnerSchlagworte: Private Equity
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