Deutsche Infrastruktur im Mittelpunkt
Das Oberthema der Jahreskonferenz 2019 von portfolio institutionell im Überblick.
Interesse an deutschen Infrastruktur-Assets ist gegeben. Dies zeigte sich nicht zuletzt in einem großen Investoren-Interview in portfolio institutionell. Zwar werde es, so Otto Hörner von der BASF in besagtem Interview, auch bei Infrastruktur zu einer globalen Aufstellung kommen. Man sehe aber, „dass aus unserem Land hier nicht in ausreichendem Maß Opportunitäten kommen, die zur Diversifizierung beitragen würden“. Martin Rohm von der Alte Leipziger verbindet mit deutscher Infrastruktur unter anderem die Hoffnung, dass es möglicherweise mit deutschen Infrastruktur-Assets eher gelingt, nach Solvency II eine Zuordnung zu qualifizierter Infrastruktur zu bekommen. Carola Schroeder von den VPV Versicherungen schätzt an deutscher Infrastruktur beispielsweise das fehlende Währungsrisiko und betont zudem in dem erwähnten portfolio-institutionell-Interview, dass die Versicherung bei Kapitalanlagen „immer die Sicherheit als Orientierungspunkt“ habe. „Somit dürfen es auch einmal ein paar Basispunkte weniger sein, wenn die mit einem Asset einhergehenden Risiken für uns handelbar sind. Dies gilt schon darum, weil Infrastruktur eine Asset-Klasse ist, die man sehr lange in den Büchern hat“, so die Anlageexpertin der VPV. Dass das Mehr an Sicherheit mit einer dann zu niedrigen Rendite erkauft wird, befürchtet Carola Schroeder nicht: „Für alle Länder gilt: Solange es eine ausreichend große Auswahl gibt, findet man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch Infrastruktur-Perlen.“
Neben Diversifikation und Sicherheit ist für regulierte Anleger natürlich auch ein wesentlicher Punkt, dass es der Reputation nicht abträglich ist, mit deutscher Infrastruktur die Altersvorsorge und die deutsche Wettbewerbsfähigkeit zu fördern. Mindestens so wichtig wie der Value at Risk ist für regulierte Anleger der Reputation at Risk.
Der Investitionsbedarf ist seitens der Infrastrukturanlagen auf jeden Fall gegeben. Die Sanierungskandidaten in der Verkehrsinfrastruktur, bei Energienetzen und sozialer Infrastruktur brauchen genauso finanzielle Mittel wie die für die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands ebenfalls dringend benötigte Errichtung von neuer Infrastruktur wie Rechenzentren, Glasfasernetze und Ladestationen für die E-Mobilität. Allerdings gibt es beim Investment Case deutsche Infrastruktur auch ein großes Fragezeichen: die Rolle des Staates. Ist für diesen einsichtig, dass bei Investitionen nicht nur Kosten, sondern auch Geschwindigkeit und Qualität Werte darstellen? Wie wichtig ist Vater Staat die -Altersvorsorge und die schwarze Null? Was sind ¬passende Rahmenbedingungen für institutionelle Investoren beziehungsweise wie könnte ein EEG für Verkehrsinfrastruktur aussehen? Und ist Staat, Ländern und Kommunen eigentlich der Unterschied zwischen regulierten Finanz-investoren und Heuschrecken bewusst? Antworten wird es auf der Jahreskonferenz geben.
Eine gelungene Barbell-Strategie könnte bei Investitionen in deutsche Infrastruktur Fremd- und Eigenkapital-Anlagen in Infrastruktur der Schwellenländer sein. Für Anlagen in Asien, Südamerika oder Afrika sprechen zunächst einmal höhere Renditen, aber auch, dass wachsende Bevölkerungen mehr Strom und Wasser brauchen und diese Länder auf Investitionsgelder angewiesen sind. Zudem sind dort die Möglichkeiten, mit Erneuerbaren Energien Strom zu erzeugen in der Regel besser als in Brandenburg oder Bayern. Auch diese Asset-Klasse wollen wir auf der Jahreskonferenz anhand von Praxisbeispielen mit Experten bezüglich aller Risiken abklopfen und bezüglich aller relevanten Facetten diskutieren.
Von Investoren, für Investoren!
Aber natürlich wollen wir auch dieses Jahr wieder auf der kompletten Kapitalanlagen-Klaviatur spielen. Asset-Klassen wie Zinsträger und Dividendentitel, Private Debt und Private Equity sowie verschiedene Real Assets werden genauso intensiv diskutiert wie Anlagethemen wie Faktorprämien und Smart Beta, Liquid Alternatives und Absolute Return, Administration und Risikomanagement sowie natürlich auch Nachhaltigkeit.
Seien Sie, verehrte Investoren, unser Gast und bringen Sie sich ein. Auf der portfolio institutionell Jahreskonferenz werden Sie keinen Asset Managern „zugeführt“, sondern haben die Möglichkeit, sich unter Ihresgleichen mit anderen Anlegern auszutauschen. „Von ¬Investoren, für Investoren“ bleibt unser Credo.
Die traditionsreiche Jahreskonferenz findet am 11. April 2019 statt und geht wie in den vergangenen Jahren in die portfolio institutionell Awards über. Veranstaltungsort ist auch im kommenden Jahr wieder die Bundeshauptstadt Berlin. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme! Weitere Infos unter portfolio-iinstitutionell-awards.de.
Autoren: portfolio institutionellSchlagworte: Infrastruktur | Politik/Regulierung | portfolio institutionell Awards
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