Investoren
11. Mai 2020

Corona hält Renditen niedrig

Forscher werten Daten vom Mittelalter bis heute aus. Pest, Cholera und Grippen.

Nicht nur die Corona-Pandemie selbst, sondern auch deren Folgen könnte für Investoren eine Belastung darstellen. Wie die Studie “Longer-Run Economic Consequences of Pandemics” der Federal Reserve Bank of San Franciso ermittelte, waren die großen historischen Pandemien des letzten Jahrtausends typischerweise im Nachgang mit niedrigeren Vermögenserträgen verbunden.

Die Autoren Jordà, Singh und Taylor der University of California starteten ihre Forschungen bei der Pest im 14. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert plagte die Cholera die Bevölkerung. Jüngeren Datums waren die Grippewellen im 20. Jahrhundert. Insgesamt basierten die Forschungen auf 15 Pandemien.

Gemessen an den Abweichungen zum realen natürlichen Zinssatz, so die Forscher, deuten die Erkenntnisse darauf hin, dass auf Pandemien anhaltende Zeiträume – über mehrere Jahrzehnte hinweg – mit gedrückten Investitionsmöglichkeiten folgen. Mögliche Gründe hierfür seien überschüssiges Kapital pro Einheit überlebender Arbeitskraft, und/oder ein erhöhter Sparwillen.

Allerdings relativieren die drei Forscher ihre Ergebnisse damit, dass die zur Verfügung stehenden Daten begrenzt sind. Ein noch wichtigerer Vorbehalt ist, dass frühere Pandemien zu einer Zeit auftraten, als praktisch niemand ein höheres Alter erreichte. Die Pest und andere Plagen traf auf Bevölkerungspyramiden, an deren Spitze 60jährige standen.

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