Baden-Württemberg investiert nachhaltig
Orientierung am 1,5-Grad-Ziel. Betroffen ist zweistelliges Milliardenvermögen.
Das grün regierte Baden-Württemberg will nun auch grün anlegen. Wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, trimmt das Bundesland seine Finanzanlagen auf Nachhaltigkeit. Finanzminister Danyal Bayaz habe ein Gesetz erarbeitet, nach dem nur Investments in Aktien und Anleihen zulässig sind, mit denen das Erreichen des 1,5-Grad-Ziels des Pariser Klimaabkommens möglich ist. Der Entwurf des „Gesetz für nachhaltige Finanzanlagen“ liegt der Zeitung vor.
Für den Energiesektor sind Einschränkungen vorgesehen. Tabu sind künftig Unternehmen, die Atomenergie erzeugen sowie Kohle und Öl. Bei Gas soll der Bannstrahl Unternehmen treffen, die mehr als 50 Prozent ihrer Einnahmen auf diesem Geschäftsfeld erzielen. Betroffen von Ausschlüssen sind auch die grüne Gentechnik, die Tabakindustrie und die Rüstungsindustrie, sofern sie Waffensysteme herstellen wie Antipersonenminen, Streumunition oder ABC-Waffen.
Laut dem Zeitungsbericht hält Baden-Württemberg als größte Finanzanlage ein Pensionsvermögen von 10,4 Milliarden Euro. Die Universitäten verfügen über ein Portfolio von 147 Millionen Euro, die Zentren für Psychiatrie über 84 Millionen Euro. Die Baden-Württemberg-Stiftung, die auf ein Anlagevolumen von 1,7 Milliarden Euro kommt, und die Beteiligungsgesellschaft, die 200 Millionen Euro anlegt, sind dazu angehalten, künftig ebenfalls nachhaltig zu investieren.
Bereits 2019 hat das Bundesland gemeinsam mit Brandenburg, Hessen und Nordrhein-Westfalen von Stoxx nachhaltige Aktienindizes für die Bewirtschaftung der landeseigenen Pensionsfonds entwickeln lassen. Die passive Nachbildung dieser Indizes erfolgt entweder durch die Bundesbank oder durch das jeweilige Land.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Nachhaltigkeit/ESG-konformes Investieren
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