Auch in Europa schwächelt der gleichgewichtete Aktienindex
Nur 17 Prozent der Aktienmanager schlagen Index, so HQ Trust. US-Fonds fahren hohes Konzentrationsrisiko.
Dass nur wenige große Titel den S&P 500 und damit auch den MSCI World antreiben ist bekannt. Dies hat zur Folge, dass der marktkapitalisierte Index besser läuft als die gleichgewichtete Variante und auch, dass aktives Management einen schweren Stand hat. HQ Trust hat nun geschaut, wie es um die Verhältnisse in Europa bestellt ist.
„Wir befinden uns derzeit in einer schwierigen Phase für aktives Management“, erklärt Jan Tachtler, Kapitalmarktanalyst und Fondsmanager des HQT Megatrends. „Der gleichgewichtete MSCI Europa liegt seit Jahren hinter der kapitalgewichteten Variante. Aktuell ist das aber besonders deutlich der Fall.“ Wie schwer das Umfeld gerade aktuell ist, zeige auch der Blick auf die Quote der Manager, die den Index geschlagen haben: Diese lag zuletzt gerade einmal bei 17 Prozent. HQ Trust wertete für diese Aussage die rollierende relative Performance über drei Jahre des MSCI Europe Equal Weighted versus dem MSCI Europe seit Juli 2008 aus.
Um in diesem Umfeld den Index zu schlagen, sind aktive Asset Manager gezwungen, den größten Titel ein noch höheres Gewicht als im Index zu geben. Damit fahren sie ein hohes Konzentrationsrisiko. Laut einer Ende Juli veröffentlichten Analyse von HQ Trust, in der die Gesamtportfolios von 262 aktiv gemanagten US-Large-Cap-Fonds ausgewertet wurden, nimmt ein Großteil der Fonds dieses Risiko in Kauf. „Bei 65 Prozent der untersuchten Fonds ist der Anteil der Top-10-Aktien höher als beim S&P 500. Bei immerhin 20 Prozent trifft das auf den Anteil der Magnificent 7 zu“, so Tachtler.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Aktien | Aktiv vs. Passiv
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