Recht, Steuer & IT
2. Februar 2024

Asset Manager sind PAI-Muffel

PWC: Principal Adverse Impact Statements nur von einem Fünftel der Manager. Veröffentlichungen sind kaum vergleichbar.

Eine neue Studie von PWC Luxemburg zeigt, dass es um die Umsetzung der SFDR bezüglich der PAI (Principal Adverse Impact) schlecht bestellt ist. Der ersten PWC-Studie zu diesem Thema ist zu entnehmen, dass nur 21,6 Prozent der untersuchten Verwaltungsgesellschaften eine öffentlich zugängliche Erklärung zu den wichtigsten negativen Auswirkungen abgeben. Zudem folgte von den abgegebenen Erklärungen nur etwa ein weiteres Fünftel der Vorlage, die in den technischen Regulierungsstandards (SFDR Level II) der Sustainable Finance Disclosure Regulation vorgeschrieben ist. Die Mehrheit der veröffentlichten Erklärungen war unvollständig, enthielt keine quantitativen und qualitativen Informationen oder war in einigen Fällen schlicht nicht vorhanden. Dies führt zu erheblichen Unterschieden und einer begrenzten Vergleichbarkeit der Daten.

Die Analyse berücksichtigt die Veröffentlichungen zum Jahr 2022 von zwei Drittel der insgesamt 3.212 bei der Esma registrierten Management Companies aus neun europäischen Ländern. Aus Deutschland gingen 146 Mancos in die Studie ein. Unterschieden wird in der Studie auch, ob es sich bei den Mancos um AIFM, Super Mancos oder Ucits handelt. Für AIFMs sei es am schwierigsten, aussagekräftige quantitative und qualitative Statements zu veröffentlichen.

Fehlende Daten hemmen Erklärungen

22,2 Prozent der befragten Unternehmen veröffentlichten weder eine PAI-Erklärung noch eine Erklärung darüber, warum sie keine PAI auf Unternehmensebene melden würden. Darüber hinaus erklärten 39,1 Prozent der befragten Unternehmen, dass sie die PAI ihrer Anlageentscheidungen nicht in Bezug auf Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigen, wobei die häufigste Begründung die unzureichende Verfügbarkeit zufriedenstellender und einschlägiger nicht-finanzieller Daten sowie Unsicherheiten hinsichtlich der erforderlichen Datenerhebungsmethoden waren.

Olivier Carré, stellvertretender geschäftsführender Partner, Leiter Technologie & Transformation: „Der Umfang und die Komplexität der Nachhaltigkeitsvorschriften werden in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Unsere Analyse zeigt, dass noch viel zu tun bleibt, wenn PAI-Erklärungen eine zentrale Rolle bei der Information der Stakeholder über die negativen Auswirkungen von Investitionen auf die Nachhaltigkeit und die Förderung nachhaltiger Investitionen spielen sollen. Um dies zu erreichen, müssen die Verwaltungsgesellschaften sicherstellen, dass sie über zuverlässige und technologisch fortschrittliche Datenerfassungsmechanismen verfügen, um den Fortschritt effizient zu verfolgen, sowie über eine systematische Methodik mit klar definierten Benchmarks.“

Autoren:

Schlagworte: | |

In Verbindung stehende Artikel:

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert