Absatz offener Spezialfonds war 2023 historisch niedrig
Das von Krieg und Krisen geprägte Fondsjahr 2023 kann man nur noch schnell abhaken. Vor allem das institutionelle Neugeschäft war historisch niedrig.
Der deutsche Fondsverband BVI blickt auf ein insgesamt tristes Absatzjahr zurück und macht in seinem Statement das Beste daraus: „2023 war von geopolitischen Krisen, der anhaltenden Inflation und der Rückkehr der Zinsen geprägt. Vor diesem Hintergrund erzielte die Branche mit insgesamt 63 Milliarden Euro in Fonds und Mandaten ein beachtliches Neugeschäft“, konstatierte BVI-Präsident Dirk Degenhardt.
Die gute Nachricht lautet: Beim Absatz der offenen Publikumsfonds hat sich ein Vorzeichenwechsel gegenüber dem Vorjahr ergeben. Nach Abflüssen von 3,4 Milliarden Euro im Jahr 2022 erhielten sie 2023 insgesamt 12,9 Milliarden Euro neue Gelder.
Keine Trendwende gab es hingehen im ausschließlich institutionellen Geschäft. Dort belief sich das Neugeschäft der Branche auf 49,5 Milliarden Euro. Davon entfallen 33,7 Milliarden Euro auf offene Spezialfonds – noch niedriger war der Absatz zuvor im Zuge der Finanzkrise (siehe Abbildung).
Im Fondsjahr 2023 entfielen weitere 10,9 Milliarden Euro auf Mandate und 4,9 Milliarden Euro auf geschlossene Spezialfonds.
Das für private und institutionelle Anleger verwaltete Vermögen stieg laut BVI im Jahr 2023 um neun Prozent auf 4.149 Milliarden Euro. Auf Sicht von zehn Jahren hat sich der Wert fast verdoppelt – 2013 belief sich das verwaltete Vermögen auf 2.104 Milliarden Euro.
Offene Spezialfonds sind hierzulande mit einem Vermögen von 2.079 Milliarden Euro die größte Fondsgruppe. Zusammen mit Mandaten im Wert von 634 Milliarden Euro entfallen fast zwei Drittel des verwalteten Gesamtvermögens auf das Geschäft mit zum Beispiel Altersvorsorgeeinrichtungen und Versicherungsgesellschaften. In offenen Publikumsfonds verwaltet die Branche 1.382 Milliarden Euro. Auf geschlossene Fonds entfallen 54 Milliarden Euro.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Spezialfonds
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