Absatz offener Spezialfonds deutlich unter Vorjahren
Der Absatz der deutschen Fondsbranche ist im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Offene Spezialfonds waren zwar weiter gefragt, aber ihr Nettoabsatz liegt weit unter früheren Resultaten.
Im Auftaktquartal 2023 ist der Absatz der deutschen Fondsbranche gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zurückgegangen. Wie der Fondsverband BVI mitteilte, erzielte die Branche von Januar bis März 2023 Netto-Zuflüsse von 15 Milliarden Euro. Im Auftaktquartal 2022 waren es 45,1 Milliarden Euro. Der BVI bezeichnet den aktuellen Wert als beachtlich, angesichts des stagnierenden Wirtschaftswachstums.
Offene Spezialfonds sind mit 11,6 Milliarden Euro (im Vorjahr: 31,2 Milliarden Euro) erneut der Treiber des Neugeschäfts. Von einem stabilen Absatz an die Zielgruppe der institutionellen Anleger, wie in früheren Jahren, kann nun aber keine Rede mehr sein: Im ersten Quartal 2021 lag der Absatz bei 31 Milliarden, im Jahr davor bei 33 Milliarden Euro.
Absatz offener Publikumsfonds bricht ebenfalls ein
Offenen Publikumsfonds flossen von Januar bis März 2023 nur noch 4,9 Milliarden Euro zu – nach 14,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Geschlossene Fonds verzeichneten 0,7 Milliarden Euro (2,6 Milliarden Euro) neue Gelder. Aus Mandaten zogen Anleger nunmehr 2,2 Milliarden Euro ab. Im Vorjahreszeitraum summierten sich die Abflüsse hier auf 2,9 Milliarden Euro.
Für Anleger in Deutschland verwalten Fondsgesellschaften insgesamt 3.898 Milliarden Euro (siehe Abbildung). Das Vermögen ist laut BVI in den letzten fünf Jahren um 30 Prozent gestiegen. Ende März 2018 waren es 2.985 Milliarden Euro.
Mit 1.989 Milliarden Euro entfällt ein großer Teil des verwalteten Vermögens auf das rein institutionelle Geschäft mit offenen Spezialfonds. Hierbei sind Altersvorsorgeeinrichtungen mit 675 Milliarden Euro und Versicherer mit 538 Milliarden Euro die beiden größten Anlegergruppen.
Autoren: Tobias BürgerSchlagworte: Spezialfonds
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