ABP wird passiver Investor
Wechsel bei den liquiden Anlagen zu Index-Investing wird mit Kosten begründet. Bis dato war ABP einziger niederländische Pensionsfonds mit voll aktivem Ansatz.
Der niederländische Pensionsfonds ABP will seine liquiden Kapitalanlagen fortan auf einen passiven Investmentstil umstellen. Man wolle in der Zukunft nur noch aktiv investieren, wenn nachgewiesen sei, dass dies strukturell zu besseren Renditen als Index-Investing nach Kosten führe („if this is proven to structurally produce better returns than index investing after costs“), so der Pensionsfonds gemäß einer Mitteilung des Magazins IPE.
ABP sei bis dato der einzige niederländische Pensionsfonds, der noch vollständig aktiv investiert. Die breite Mehrheit der Pensionseinrichtungen des Landes sei vor Jahren bereits zumindest teilweise zu indexbasierten Investments übergegangen. Welche Gründe außerdem zu dem grundsätzlichen Wechsel in der Investmentstrategie führten, sei nicht bekannt, so IPE. ABP hatte die Entscheidung zunächst nicht weiter kommentiert. Manager der Kapitalanlagen von ABP ist der niederländische Pensionsdienstleister APG.
Wechsel fällt in finale Phase der Rentenreform
In den Niederlanden geht die umfassende Rentenreform derweil in die finale Phase. Die Diskussion um die zukünftige Ausrichtung des niederländischen Pensionssystems zieht sich bereits seit Jahren hin. Nun wird der finale Gesetzentwurf, der einen Wechsel unter anderem auch bestehender Altersvorsorgeverträge in ein System des defined contribution vorsieht, derweil im Parlament diskutiert.
Schwache Performance in 2022
ABP hat derzeit (erstes Quartal 2023) ein Kapitalanlagevolumen von rund 470 Milliarden Euro. Die erzielte Rendite lag bei 2,3 Prozent im ersten Quartal 2023. Auf Seite der liquiden Investments erzielten Fixed Income 2,6 Prozent und Aktien 4,6 Prozent Rendite, während im vergangenen Jahr diese Renditen bei minus 19,7 und minus 15,1 Prozent gelegen hatten. Insgesamt kam ABP in 2022 auf einen Verlust von 11,1 Prozent.
Beteiligung an Glasfaser-Anbieter
Derweil baut der Pensionsfonds seine illiquiden Investments weiter aus. Anfang Mai meldete ABP, dass der Pensionsfonds in den europäischen Glasfasermarkt investieren werde. Demzufolge habe ABP eine Vereinbarung mit dem Glasfaserinfrastrukturanbieter euNetworks unterzeichnet. Dabei handelt es sich um eine Minderheitsbeteiligung an dem paneuropäischen Anbieter von B2B-Glasfaserinfrastruktur.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Aktiv vs. Passiv | ETFs | Glasfaser | Infrastructure Equity | Niederlande | Pensionseinrichtungen
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