Asset Manager
6. November 2017
Verwaltete Vermögen steigen bis 2025 auf über 145 Billionen Dollar
PWC erwartet Zuwachs um 70 Prozent. Treiber: Wachstum in Asien und Altersvorsorge.
Der Umfang der weltweit verwalteten Vermögen wird in den nächsten Jahren signifikant steigen. Betreuen professionelle Geldverwalter zurzeit 84,9 Billionen Dollar, könnten es bis 2025 mehr als 145 Billionen Dollar sein, prognostiziert ein neuer Report der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC – dies wäre ein Plus von mehr als 70 Prozent.
„Dabei sehen wir zwei entscheidende Treiber“, lässt sich Markus Hammer, Leiter Asset & Wealth Management bei PWC Deutschland, in einer Pressemitteilung zitieren. „Erstens steigt aufgrund des demografischen Wandels die Bedeutung der privaten Altersvorsorge. Und zweitens nimmt der private Wohlstand weiter zu – speziell in aufstrebenden Ländern Asiens.“
In Europa flacht die Wachstumskurve nach 2020 deutlich ab
Ein großer Teil der Zuwächse werde aber nicht aus Europa oder Nordamerika kommen. In Asien managen Vermögensverwalter zurzeit 12,1 Billionen Dollar – bis 2025 werden es dem Basisszenario zufolge 29,6 Billionen Dollar sein, eine Zunahme um das Zweieinhalbfache. In Europa hingegen wird das prozentuale Wachstum nach 2020 allmählich abflachen. Während PWC für die kommenden vier Jahre noch ein durchschnittliches jährliches Plus von knapp achteinhalb Prozent prognostiziert, dürften es danach nur noch rund dreieinhalb Prozent sein. Trotzdem steht auch in Europa unter dem Strich ein markanter Zuwachs von 21,9 Billionen Dollar auf 35,7 Billionen Dollar. Der mit Abstand größte Markt für das Asset & Wealth Management bleibt unterdessen Nordamerika. Hier rechnet PWC bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts mit einer Steigerung von 46,9 auf 71,2 Billionen Dollar.
„Das Bedürfnis nach professioneller Verwaltung nimmt zu“
Die zunehmende Bedeutung des asiatischen Marktes spiegelt sich auch im wachsenden Einfluss sogenannter Sovereign Wealth Funds – also von Fonds, die ausschließlich staatliches Vermögen anlegen und die unter anderem in China, Hongkong und Singapur anzutreffen sind. Das Vermögen dieser Fonds wird laut PWC-Studie bis 2025 um durchschnittlich 7,0 Prozent jährlich wachsen und damit stärker als jedes andere Segment.
„Dabei gilt es zu beachten, dass nicht jedes Vermögen auch tatsächlich von Banken, Versicherern, Fondsgesellschaften oder anderen Finanzdienstleistern gemanagt wird“, sagt PWC-Experte Hammer. Genau genommen lag der Anteil der Assets under Management am gesamten globalen Vermögen noch 2004 bei gerade einmal 30,9 Prozent. Seitdem steigt diese Quote allerdings sukzessive an. Momentan sind es 39,6 Prozent, bis 2025 werden es laut PWC-Prognose schon 42,1 Prozent sein „Die Vermögensverwalter profitieren also nicht nur vom allgemein steigenden Wohlstand, sondern auch davon, dass das Bedürfnis, dieses Vermögen professionell betreuen zu lassen, tendenziell zunimmt“, erläutert Hammer.
Wie sich Vermögensverwalter von der Masse abheben können
Trotzdem stehe die Branche, anders, als man angesichts des starken Wachstums intuitiv meinen könnte, vor extrem herausfordernden Jahren, so der PWC-Experte: „Die Digitalisierung führt momentan zu einer tiefgreifenden Transformation des Asset & Wealth Managements. Das zeigt sich beispielsweise an Trends wie der automatisierten Vermögensverwaltung – also das, was im Retail-Geschäft gern als ‚Robo Advice‘ bezeichnet wird. Unterm Strich führen diese Entwicklungen zu einem massiven Rückgang der Margen. Und dadurch wiederum wird das Wachstum bei den Volumina zumindest ein Stück weit konterkariert.“ Für die Vermögensverwalter komme es darum stärker denn je darauf an, sich von der breiten Masse abzuheben. Eine Möglichkeit hierzu ist die stärkere Fokussierung auf alternative Asset-Klassen wie Immobilien, Infrastruktur, Hedgefonds oder Private Equity. Dieses Segment dürfte laut PWC-Prognose bis 2025 von derzeit 10,1 auf dann 21,1 Billionen Dollar wachsen – ein Plus von 109 Prozent.
portfolio institutionell 06.11.2017/Patrick Eisele
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