2,1 Billionen Euro in offenen Spezialfonds
BVI-Statistik: Anteil der Versicherer ist in Fünf-Jahres-Betrachtung geschrumpft. Wachstum geschlossener Fonds stark durch institutionelle Anleger getrieben.
Das Volumen an Anlegergeldern, das Fondsgesellschaften in Deutschland verwalten, stieg per Ende Juni 2024 auf 4.311 Milliarden Euro an – damit sei das Rekordhoch vom Jahresende 2021 wieder erreicht, schreibt der BVI in seiner Bilanz für das erste Halbjahr 2024. Der Großteil des Vermögens entfällt demnach mit 2.133 Milliarden Euro auf offene Spezialfonds. Der Anteil, den Altersversorger und Versicherungen hier halten, liegt bei 1.300 Milliarden Euro. Publikumsfonds kommen auf 1.490 Milliarden Euro. In den vergangenen zehn Jahren habe sich das Vermögen aus Spezial- und Publikumsfonds demnach nahezu verdoppelt (30. Juni 2014: 2.239 Milliarden Euro), was einer Steigerung von im Schnitt knapp sieben Prozent pro Jahr entspricht. In Mandaten lagen 630 Milliarden Euro und in geschlossenen Fonds 58 Milliarden Euro.
Anteil der Altersversorger wächst auf 753 Milliarden
Bei den offenen Spezialfonds sind Altersvorsorgeeinrichtungen (zum Beispiel berufliche Versorgungswerke) mit 753 Milliarden Euro die größte Anlegergruppe. Mitte 2019 lag ihr Vermögen bei 521 Milliarden Euro. Der Zuwachs entspricht 45 Prozent, wofür vor allem hohe Mittelzuflüsse verantwortlich seien, so der BVI. Versicherer folgen mit 524 Milliarden Euro auf dem zweiten Platz. Dabei wagt der BVI den Blick zurück auf die Zeit seit dem Jahr 2019. Das Spezialfondsvermögen der Versicherer habe sich in den vergangenen fünf Jahren reduziert (586 Milliarden Euro per 30.6.2019), da sich Kursverluste aufgrund gestiegener Zinsen bei ihnen besonders bemerkbar machten, denn Versicherer halten aus regulatorischen Gründen einen hohen Anleiheanteil in ihren Spezialfonds.
Das Spezialfondsvermögen von privaten Organisationen ohne Erwerbszweck, zum Beispiel Stiftungen (aktuell 156 Milliarden Euro), Kreditinstituten (aktuell 293 Milliarden Euro) sowie Industrie- und Dienstleistungsunternehmen (aktuell 264 Milliarden Euro) ist seit Mitte 2019 gestiegen.
Immobilienfonds verlieren an Gewicht
Das von BVI-Mitgliedern verwaltete Vermögen geschlossener Fonds sei zudem in den vergangenen fünf Jahren von zwölf auf 58 Milliarden Euro gewachsen. Der Markt für KAGB-konforme geschlossene Fonds ist stark von institutionellen Anlegern geprägt: Mit 55 Milliarden Euro verwalten Spezialfonds 95 Prozent des Netto-Vermögens. Die geschlossenen Publikumsfonds (drei Milliarden Euro) investieren hauptsächlich in Immobilien.
Die größte Asset-Klasse in diesem Markt ist Private-Equity mit 43 Prozent des Netto-Vermögens der geschlossenen Fonds (25 Milliarden Euro). Immobilien(-fonds) haben einen Marktanteil von 33 Prozent (19 Milliarden Euro). Mitte 2019 entfielen auf sie knapp 60 Prozent der Anlagen in geschlossenen Fonds. Infrastruktur- und Kreditfonds spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie verwalten fünf (Infrastrukturfonds) und vier Milliarden Euro in diesen Asset-Klassen.
Autoren: Daniela EnglertSchlagworte: Pensionseinrichtungen | Private Assets | Spezialfonds | Versorgungswerke
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