Pensionskassen unter der Regulierungs-Knute
Gleich neun Anforderungen im laufenden Jahr. Pensionskassentag 2019 von Willis Towers Watson.
„Regulierung & Co.“ ist ein bedeutender Einflussfaktor für den operativen Betrieb einer Pensionskasse. Dies machte Dr. Heinke Conrads, Head of Retirement Germany and Austria, in ihrem Vortrag zum Auftakt des Willis Towers Watson Pensionskassentag 2019 deutlich. Regulierung war ein passendes Thema für die diesjährige Veranstaltung, da die regulatorischen Anforderungen in diesem Jahr besonders hoch sind. 2019 sind gemäß einer Auflistung der bAV-Spezialistin gleich neun aufsichtsrechtliche Anforderungen abzuarbeiten. In 2018, dem bisherigen aufsichtsrechtlichen Rekordjahr, waren es „nur“ acht.
Dabei sorgt im laufenden Jahr beispielsweise die EbAV-II-Richtlinie für einen besonders hohen Aufwand. Diese konkretisiert aufsichtsrechtliche Mindest-Anforderungen für Pensionskassen und Pensionsfonds und erfordert beispielsweise die Integration von ESG-Kriterien in die unternehmerische Praxis, in das Risikomanagement und in die Anlagepolitik.
Vom „Regulierungs-Tsunami“ wenig angetan zeigten sich die auf der Frankfurter Veranstaltung anwesenden Vertreter von Altersvorsorgeeinrichtungen. In einer Umfrage schätzten diese zu 48 Prozent das „Kosten-/Nutzen-Verhältnis“ der neuen Anforderungen durch Regulierung & Co. für Pensionskassen als „eher schlecht“ ein. Für acht Prozent war es sogar „sehr schlecht“. Jeder dritte der Besucher des Pensionskassentags bezifferte den zeitlichen Mehraufwand von Pensionskassen aufgrund der gestiegenen Komplexität der Kapitalanlage mit 25 bis 50 Prozent. 13 Prozent votierten sogar für „mehr als 100 Prozent“.
Autoren: Patrick EiseleSchlagworte: Pensionskassen
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