Asset Manager
22. Mai 2019

Baillie Gifford kritisiert Asset Manager

„Unnötige Verwaltungskosten“, „bloßer Selbstzweck“ und „nur kurzfristige Ziele“. Dieses Verhalten gehe zu Lasten der Investoren.

„Die eigentliche Aufgabe der Branche besteht darin, Kapital so zu lenken, dass Finanzierungsengpässe für die Umsetzung innovativer Ideen behoben werden“, teilt Stuart Dunbar, Partner bei der schottischen Investmentgesellschaft Baillie Gifford, in einem Investmentkommentar mit. „Das ist auch, was sich auszahlt: Erfüllen Investmentmanager die Funktion, haben Investoren die Chance auf eine hohe Rendite. Diesen ursprünglichen Zweck der Kapitalmärkte haben jedoch zu viele Investmentmanager aus den Augen verloren. Wer in Reaktion auf die sich zunehmend schneller veränderte Nachrichtenlage in den Märkten eng getaktet Anteile erwirbt und veräußert, kann sich hier und da vielleicht ganz gut in Szene setzen. Wer aber zu viel spekuliert, produziert vor allem unnötige Verwaltungskosten – ohne dass aus dieser Tätigkeit irgendein realwirtschaftlicher Mehrwert entsteht.“ Wer jedoch im Ringen um den kurzfristigen Gewinn am besten davonkomme, profitiere von Bonuszahlungen und erhalte die besten Karriereaussichten – für Dunbar ein Fehlanreiz.

Dieses Verhalten gehe in letzter Konsequenz zu Lasten der Investoren, die professionellen Investmentmanagern Kapital anvertrauen, um sich eine Ertragsquelle zu erschließen, aber nicht, um über Gebührenzahlungen den Finanzmarkt aufzublasen. „Kein Wunder, dass durchschnittliche Exchange Traded Funds immer mehr Sparern als gute Alternative erscheinen“, kritisiert Dunbar.

Nullsummenspiel und bloßer Selbstzweck

Das nur an kurzfristigen Zielen ausgerichtete Handeln von Investmentmanagern befördert nach Ansicht von Baillie Gifford in ganz erheblichem Maße Ineffizienzen an den Kapitalmärkten – die Tätigkeit der Investmentmanager droht so zum Nullsummenspiel und bloßen Selbstzweck zu werden. Akteure an den Finanzmärkten sollten wieder stärker darauf bedacht sein, über flüchtige Entwicklungen hinauszudenken. Stuart Dunbar: „Im Mittelpunkt ihres Tuns muss stehen, Kapital dorthin zu tragen, wo Forscher und Entwickler an Erfindungen und Unternehmer an innovativen Geschäftsmodellen feilen. Das ist im Grunde auch das, was sich perspektivisch für Investoren wirklich rechnet.“ Baillie Giffords Ansatz ist, langfristig in einzelne Growth-Aktien zu investieren.

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