Stromnetzausbau wird Emissionstätigkeit ankurbeln
Investitionen deutscher Stromnetzbetreiber in Höhe von 52 Milliarden Euro bis 2030. Emission von Green Bonds und anderen grünen Wertpapieren zu erwarten.
Laut dem Netzentwicklungsplan 2019 werden deutsche Stromnetzbetreiber bis 2030 Investitionen in Höhe von 52 Milliarden Euro in den Ausbau der Netze tätigen. Der Plan korrigiert damit die Schätzung aus dem Jahr 2017 um 19 Milliarden Euro nach oben, was sich im Wesentlichen durch Kosten durch Einspeisung und Verwaltung von zusätzlichen Lieferungen von Wind- und Solarstrom und längere Entfernungen zwischen Erzeugung und Verbrauch erklärt. Vor allem die große Variabilität der Stromerzeugung durch Sonnen- und Windenergie – zwischen 15 Prozent und 70 Prozent des deutschen Strombedarfs – macht den Netzbetreibern zu schaffen.
Stabiles Investitionsumfeld
Dies führe zu einer Ausweitung der Emissionstätigkeit, so Sebastian Zank, Analyst bei Scope: „Erfreulicherweise kann der Finanzierungsbedarf der Netzbetreiber zu einem Anstieg der Emission von ‚grünen‘ Wertpapieren – von öffentlichen und hybriden Anleihen bis hin zu privaten Anleihen – führen und die Möglichkeiten für Investoren, die nach ‚nachhaltigen‘ Investitionen suchen, deutlich erweitern“, sagt Zank. Netzbetreiber Tenne nutzt bereits eine Vielzahl von grünen Instrumenten wie grüne Anleihen, grüne Schuldscheine und grüne US-PPs sowie eine grüne Hybridanleihe mit einem Volumen von insgesamt sechs Milliarden Euro. EnBW hat eine grüne Anleihe über 500 Millionen Euro im Zusammenhang mit Investitionen in Wind, Solar und Elektromobilität begeben.
Scope sieht das Investitionsumfeld der Stromnetzbetreiber als stabil an. „Der regulatorische Rahmen in Deutschland ermöglicht es den Netzbetreibern, trotz Regeln zur Simulation des Wettbewerbs und zur Motivation der Betreiber, sich auf die Kosteneffizienz zu konzentrieren, Investitionen durch höhere Tarife zurückzufordern“, sagt Sebastian Zank, Analyst bei Scope. Verbraucher und Industrie werden dagegen mit steigenden Preisen rechnen müssen.
Autoren: Tim BüttnerSchlagworte: Energiewende | Infrastruktur
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