3,4 Prozent Verlust im ersten Halbjahr
Anleihen und Tech-Aktien retten das erste Halbjahr des norwegischen Ölfonds. Beträchtliche Unsicherheit bleibt.
Dank eines deutlich positiven Halbjahres-Ergebnisses der Fixed-Income-Allokation hat der norwegische Ölfonds Verluste halbwegs begrenzen können. Das Anleihenportfolio rentierte 5,1 Prozent und konnte damit zumindest einen Teil der Verluste des Aktienportfolios ausgleichen. Diese lagen zum 30. Juni 2020 6,8 Prozent im Minus. Unter dem Strich steht ein Minus von 3,4 Prozent auch vor dem gesamten Halbjahres-Ergebnis. Der Ölfonds allokierte Ende Juni 69,6 Prozent in Aktien und 27,6 Prozent in Fixed Income. Hinzu kommt eine kleine Allokation in ungelistete Immobilien in Höhe von 2,8 Prozent, die mit Minus 1,6 Prozent ebenfalls verhalten negativ rentierten. Der Ölfonds musste in ihrem Equity-Portfolio zudem eine kleine Underperformance von 11 Basispunkten gegenüber ihren Benchmarks hinnehmen.
Der ausführliche Bericht gibt auch Einblick in die Varianz der Returns ihrer Aktienallokation. Tech-Stocks rentierten mit 14,2 Prozent deutlich positiv, auch Gesundheitsaktien konnten 4,8 Prozent zulegen. Deren positives Halbjahres-Ergebnis wurde dann durch die Öl- und Gas-Allokation (minus 33,1 Prozent) sowie aufgrund der größeren Allokation wohl noch stärker durch Finanztitel (minus 20,8 Prozent) in Mitleidenschaft gezogen.
Zentralbanken und Regierungen
„In dieser Zeit gab es große Schwankungen auf dem Aktienmarkt. Das Jahr begann mit Optimismus, aber die Aussichten des Aktienmarktes änderten sich schnell, als sich der Corona-Virus weltweit auszubreiten begann. Der starke Rückgang des Aktienmarktes im ersten Quartal wurde jedoch durch eine massive geld- und finanzpolitische Reaktion begrenzt“, so der stellvertretende CEO der Norges Bank Investment Management Trond Grande. Wirtschaftliche Maßnahmen auf der ganzen Welt in Verbindung mit einer allmählichen Wiedereröffnung in mehreren Ländern trugen dazu bei, dass der Optimismus der Anleger zunahm, stellte der Ölfonds im Weiteren fest. „Auch wenn sich die Märkte im zweiten Quartal gut erholt haben, sind wir immer noch mit beträchtlicher Unsicherheit konfrontiert“, so Grande.
Mittlerweile dürften auch die Jahresverluste des Ölfonds wieder aufgeholt sein. Der S&P 500 erreichte am gestrigen Dienstag ein Intra-Day-Allzeithoch. Die größte Rezession der Nachkriegszeit stellt sich somit bislang für Aktieninvestoren als unter dem Strich gutes Börsenjahr heraus. Die massiven wirtschaftlichen Verluste müssen von anderen gesellschaftlichen Kräften getragen werden.
Autoren: Tim BüttnerSchlagworte: Aktien | Anleihen
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